Windkraft
Schon vor vielen hundert Jahren haben Menschen die Kraft des Windes genutzt. Sie bauten Windmühlen, die die Energie des Windes in eine Drehbewegung verwandelten. So konnten sie zum Beispiel Mühlräder antreiben, um Korn zu mahlen. Weil in den flachen, am Meer gelegenen Niederlanden viel Wind weht, wurden dort besonders viele Windmühlen errichtet: Einige von ihnen sind bis heute in Betrieb.
Noch immer liefert uns Wind Energie, und zwar in Form von Strom. Die modernen Windräder funktionieren so ähnlich wie die alten Windmühlen: Auf einem schmalen Turm sitzen riesige Rotoren, die wie Propeller aussehen und vom Wind angetrieben werden. Die Drehung der Rotoren wird auf einen Generator übertragen, der die Energie wie ein Dynamo in elektrischen Strom verwandelt. Je stärker der Wind weht, desto mehr elektrischer Strom kann erzeugt werden.
Wo viel Wind ist – zum Beispiel an den Küsten oder auf großen Flächen – werden viele Windräder zu großen Windparks zusammengefasst. Manche stehen sogar auf Plattformen im Meer. 2010 nahm in der Nordsee der erste deutsche Offshore-Windpark seinen Betrieb auf: Deutschlands erste Windkraftanlage im Meer. Den elektrischen Strom, der so gewonnen wird, transportieren Stromleitungen zu den Verbrauchern.
Ob an Land oder auf hoher See – Windparks wurden schon oft kritisiert: Ihr Bau und ihre Drehbewegung Lärm und stören dabei Mensch und Tier. Manche Menschen finden auch ihren Anblick nicht schön. Doch Windkraft hat gegenüber anderen Energieformen große Vorteile: Sie ist erneuerbar. Denn Wind wird es noch geben, wenn Erdöl, Erdgas und Kohle längst verbraucht sind. Und sie ist „sauber“, denn sie belastet Luft und Boden weder durch Schadstoffe aus der Verbrennung fossiler Stoffe noch durch radioaktive Abfälle aus der Atomkraft.