Spiele der Welt

Lacrosse in Kanada | Film

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„Der kleine Bruder des Krieges" so nannten die Indianer ihr altes Spiel in ihrer Sprache – „Lacrosse" heißt es heute und ist in Kanada fast so populär wie Eishockey. Lacrosse ist ein sehr schnelles Feldspiel – eine Mischung aus Hockey und Handball. Der Ball wird gefangen und gepasst mit einem Schläger, an dessen Ende ein kleines Netz befestigt ist. Seinen Ursprung hat die heutige „Boomsportart" an den großen Seen Nordamerikas.
Der Legende nach haben die Ureinwohner, das Spiel vom „Großen Schöpfer" geschenkt bekommen. Für die Indianer war es immer mehr als nur ein Spiel: Es war eine rituelle Handlung, Verbindung mit den Geistern, Kriegsersatz. Die Missionare wollten den Indianern das „heidnische" Spiel verbieten, doch es überlebte. Denn bald spielten es auch die weißen Eindringlinge sehr gerne. Sie gaben ihm auch seinen heutigen Namen: „Lacrosse". Doch je mehr die Weißen dieses Spiel für sich entdeckten, umso schwieriger wurde es für die Indianer, daran teilzunehmen. 1880 wurden sie ganz vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Lacrosse ist ursprünglich ein Spiel der Ureinwohner in Kanada

Neben Exkursionen in die Geschichte begleitet der Film die Spieler zweier Mannschaften auf dem Weg ins Finale der nationalen Meisterschaft: Die Whitby Warriors, eine erfolgreiche „weiße" Lacrosse-Mannschaft und die „Arrows", die Mannschaft des Six Nation Reservats. Denn mittlerweile haben auch die Ureinwohner Kanadas „ihr" Spiel wiederentdeckt – für sie ein wichtiger Beitrag zur Wiederbelebung ihrer indianischen Kultur.

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Frauenrodeo in den USA

Frauen klammern sich an wilde Pferde und Stiere, sie fällen Kälber mit dem Lasso oder reiten in wildem Galopp um die Wette. In Jeans und Hut sehen die zierlichen Reiterinnen des Westens aus wie echte Cowboys, aber es sind Cowgirls, die am Rodeo teilnehmen. Und das ist in den USA kaum verwunderlich, blicken die Reiterinnen doch auf eine ebenso lange Tradition zurück wie ihre männlichen Kollegen. Denn auch die Frauen beteiligten sich an der Eroberung des „wilden" Westens. Es waren meist Amerikanerinnen aus der Mittel- und Oberklasse, denn die Reise der Pioniere war teuer. Frauen, die es gewohnt waren von Hausangestellten bedient zu werden, mussten plötzlich in der Wildnis kochen und waschen und gebären, weil sie dem Traum ihrer Männer gefolgt waren. An der „frontier" wuchs ein neuer Frauentypus heran: stark, selbstbewusst, unabhängig.
Frauen treten heute in zwei Arten von Rodeo auf: bei den großen Männer-Rodeos im „Barrel racing", einem besonders populären Rennen, bei dem es um Geschick und Wendigkeit im Reiten geht und bei reinen Frauenrodeos, wo Frauen auch in den „harten" Disziplinen mitmachen, auf Stieren und wilden Hengsten. Im Film zeigt die ehemalige Weltmeisterin Marlene McRae, wie sie ihre Pferde zu Siegern trainiert, und nebenbei ihre Viehranch in Colorado betreibt.

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planet schule