Spiele der Welt

Klotzläufe in Brasilien | Film

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In stetem Rhythmus tönen die Schläge des Beils aus dem Wald. Dann fällt eine Palme krachend zu Boden. Kurze Zeit später jagen zwei Gruppen Indigener durch die Savanne und messen sich in einem Staffellauf der besonderen Art: Der Stab, den sie einander übergeben, ist ein gewaltiges Stück des Palmstamms. Die beiden 120 Kilo schweren Klötze tragen die Teilnehmer 20 Kilometer weit ins Dorf. Die Frauen rennen genauso weit wie die Männer, allerdings „nur“ mit 80 Kilo schweren Klötzen. Der Brauch der Krahô, einer von 200 indigener Bevölkerungsgruppen Brasiliens, muss irgendwann einen praktischen Grund gehabt haben. Durch die Rennen werden eher schmächtige Menschen zu kräftigen Jägern und Kriegern. Wichtige Eigenschaften für die Regenwaldbewohner, die am südlichen Rand des Amazonas leben.

Den Klotz ins Dorf zu schaffen fördert aber auch das Amchekin – Frohsinn und Wohlbefinden für die Gemeinschaft. Der Sport der Krahô manifestiert einen Teil ihrer Weltanschauung: Die Welt kann nur im Gleichgewicht bestehen, zwischen Regen und Dürre, Sommer und Winter, Licht und Dunkel. 200 Jahre Kolonialismus haben die Krahô an den Rand des Abgrunds gebracht. Viele ihrer Bräuche gingen verloren; Alkohol wurde zum Problem. Jetzt suchen die Krahô nach einem Leben im Einklang mit ihren Traditionen und der heutigen Zeit.

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Frauenrodeo in den USA

Frauen klammern sich an wilde Pferde und Stiere, sie fällen Kälber mit dem Lasso oder reiten in wildem Galopp um die Wette. In Jeans und Hut sehen die zierlichen Reiterinnen des Westens aus wie echte Cowboys, aber es sind Cowgirls, die am Rodeo teilnehmen. Und das ist in den USA kaum verwunderlich, blicken die Reiterinnen doch auf eine ebenso lange Tradition zurück wie ihre männlichen Kollegen. Denn auch die Frauen beteiligten sich an der Eroberung des „wilden" Westens. Es waren meist Amerikanerinnen aus der Mittel- und Oberklasse, denn die Reise der Pioniere war teuer. Frauen, die es gewohnt waren von Hausangestellten bedient zu werden, mussten plötzlich in der Wildnis kochen und waschen und gebären, weil sie dem Traum ihrer Männer gefolgt waren. An der „frontier" wuchs ein neuer Frauentypus heran: stark, selbstbewusst, unabhängig.
Frauen treten heute in zwei Arten von Rodeo auf: bei den großen Männer-Rodeos im „Barrel racing", einem besonders populären Rennen, bei dem es um Geschick und Wendigkeit im Reiten geht und bei reinen Frauenrodeos, wo Frauen auch in den „harten" Disziplinen mitmachen, auf Stieren und wilden Hengsten. Im Film zeigt die ehemalige Weltmeisterin Marlene McRae, wie sie ihre Pferde zu Siegern trainiert, und nebenbei ihre Viehranch in Colorado betreibt.

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planet schule