Zu Hilfe kommt die Reibungswärme. Diese
reicht aus, um einen etwa ein Tausendstel Millimeter
dicken Flüssigkeitsfilm zu bilden, auf dem sich
gleiten lässt. Ein Rennskifahrer schafft sogar
noch viel mehr. Wenn er mit einem Gewicht von 75 Kilogramm
und einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde
den Berg hinunter fährt, so erzeugt er dieselbe
Wärme, die vier bis fünf 100-Watt-Glühbirnen
ausstrahlen würden. Dies ist mehr als genug,
um die Eisschicht an der Oberfläche zum Schmelzen
zu bringen.
Im
Parallelschwung in die Kurve © dpa
Je
vereister der Schnee ist, umso gleitfähiger wird
er. Das hängt damit zusammen, dass Schnee eine
größere Reibung als Eis verursacht. Schnee
ist nämlich praktisch gesehen flockiges Eis.
Die einzelnen Eiskristalle können daher beim
Gleiten stärker verschoben werden, und dies behindert
die Bewegung stärker als beim Gleiten auf kompakten
Eis.
Um
noch besser auf Schnee zu gleiten, passen Rennskifahrer
ihre Skier der Außentemperatur an. Bei tiefen
Temperaturen wählen sie Skier, die Wärme
schlecht leiten. Dadurch kann die Reibungswärme
nicht abfließen, und somit schmilzt noch mehr
Eis unter den Skiern. Dies setzt die Reibung herab.
Bei höheren Temperaturen um Null Grad Celsius hingegen
sind Skier besser, die Wärme gut leiten. Dann
kann die Wärme aus der Luft besser auf den Schnee
übertragen werden, sodass dieser schneller schmilzt.
Wenn die Skier dann zudem noch gut gewachst sind,
ist die Reibung sehr klein.
Ein
Sport des Nordens: Eishockey © dpa
Im
Prinzip funktioniert das Eislaufen und Schlittenfahren
genauso. Nur dürfte hier der Anteil des Druckschmelzens
größer sein als beim Skifahren.
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