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Hunan - Provinz der Drachenbootrennen
Die Provinz Hunan ist eine von 22 chinesischen Provinzen und liegt im westlichen Teil des Yangtze-Tieflands. Hunan erstreckt sich über eine Fläche von 210.000 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Größe Großbritanniens (ohne Nordirland), die Angaben zur Einwohnerzahl schwanken von 57 bis 66,2 Millionen.
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Hauptstadt Hunans ist Changsha, eine Zwei-Millionen-Stadt, die sich auf beiden Seiten des Xiang-Flusses erstreckt, welcher 70 Kilometer weiter nördlich in den Dongting-See mündet, Chinas zweitgrößten Süßwassersee.
Die Lage Hunans gab der Provinz ihren Namen, denn Hunan bedeutet "Südlich des Sees". Hunan ist aufgrund seiner geografisch günstigen Lage im Yangtse-Tiefland mit seinem sehr fruchtbaren Schwemmland eines der wichtigsten Reisanbaugebiete Chinas. Zwar wird nur etwa ein Fünftel der Gesamtfläche Hunans landwirtschaftlich genutzt, diese dafür aber sehr intensiv. In den höher gelegenen Regionen des umgebenden Berglands hat vor allem der Teeanbau eine große Bedeutung, weitere Produkte sind Getreide, Soja, Süßkartoffeln und Orangen.
[Bild Vergrößerung] Die Hauptstadt Changsha war schon zur Zeit der Streitenden Reiche ein wichtiger Handelsplatz. 1904 wurde die Stadt für den Handel mit dem Ausland geöffnet und erlebte erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung. Heute ist Changsha ein wichtiges Wirtschaftszentrum, nach wie vor für landwirtschaftliche Produkte, aber auch für Im- und Export und für die Leichtindustrie.
Im kulturellen Bereich ist Hunans Hauptstadt Changsha berühmt für die 2100 Jahre alten Han-Gräber. Unter den über 5000 Fundstücken befinden 1800 Lackarbeiten und eine archäologische Sensation: Der vollständig konservierte Körper einer Frau, die vermutlich im 2. Jahrhundert v.Chr. lebte. Zu Ruhm kam Changsha auch durch den berühmtesten Sohn Hunans: Mao Zedong wurde in Shaoshan, etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt geboren und besuchte in Changsha vier Jahre lang die Schule.
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