Ein Fest wird auf dem Bauernhof gefeiert. Man hat die Nachbarn von den weit entfernten Höfen eingeladen, und – man fordert sie zu einem Wettstreit heraus: zu „Varpa“, dem Werfen mit großen Feldsteinen. Diese ländliche Idylle auf der schwedischen Insel Gotland wird seit Jahrhunderten beschrieben. Varpa-Steine hat man schon in den Gräbern aus der Bronzezeit auf Gotland gefunden.
Wettkampf im Varpa ist Schwerstarbeit: Wurf von 5-Kilo-Steinen
Varpa ist ein Zielwurfspiel: Die Spieler versuchen ihre vier bis fünf Kilogramm schweren Steine so dicht wie möglich an einen 20 Meter entfernten Holzstab zu platzieren. Natürlich versucht das auch der Gegner, zum Beispiel indem er den Stein des anderen „wegkickt“. Und ein Wettkampf bedeutet Schwerstarbeit: Mehr als 200 Würfe erwarten einen Spieler im Laufe eines Turniers. Zum Beispiel bei den „Stängaspelen“, der „gotländischen Olympiade“. Tausende Gotländer pilgern jedes Jahr mit Kind und Kegel zu einem Freigelände im Dorf Stänga.
Stangenstoßen ist eine von vielen exzentrischen Sportarten, die auf dem Programm stehen. Mit am längsten dauern die Varpa-Wettkämpfe, denn jedes Dorf ist mit mindestens einer Mannschaft vertreten.