Wiederkäuer sind pflanzenfressende Säugetiere wie Rinder, Ziegen und Schafe. Sie haben vier Mägen, in denen sie die schwer verdauliche Nahrung in Etappen verarbeiten. Dabei wird der vorverdaute Nahrungsbrei hochgewürgt, nochmals zerkaut und erneut verschluckt, ehe er endgültig verdaut wird.
Was sind Wiederkäuer?
Wiederkäuer (Ruminantia) sind die artenreichste Unterordnung der Paarhufer mit 5 Familien, 71 Gattungen und 145 Arten. Neben Rindern, Schafen und Ziegen sind zum Beispiel auch Hirsche, Rehe und Elche, sowie Antilopen und Giraffen Wiederkäuer. Alle Wiederkäuer sind reine Vegetarier.
Da pflanzliche Nahrung nur geringe Mengen lebenswichtiges Eiweiß enthält, muss sie von den Wiederkäuern in großen Mengen aufgenommen werden. In ihrem besonders gestalteten Magen verdauen sie das Grünfutter zunächst vor, ehe sie den Nahrungsbrei hochwürgen, erneut zerkauen und wieder schlucken, um ihn endgültig zu verdauen. Wiederkäuer sind in der Lage, in relativ kurzer Zeit große Mengen Nahrung aufzunehmen, um sie anschließend in sicherer Umgebung gründlich weiter zu verarbeiten. Dies gilt als Strategie zur Gefahrenvermeidung. Damit die Tiere beim zeitaufwendigen Weiden, Kauen und Verdauen Feinde rechtzeitig bemerken, sind ihre Sinne – Hören, Sehen, Riechen - sehr ausgeprägt. Ihre Nahrung finden sie vor allem tagsüber in offeneren Landschaften, wo sie Feinde leichter ausmachen können. Werden sie am Tag gestört, können sie ihre Nahrungsaufnahme auch in die Nacht verlegen.
Die Mägen der Wiederkäuer
Ein Alleinstellungsmerkmal der Wiederkäuer ist ihr Verdauungsapparat: Sie haben vier Mägen, in denen sie die schwer verdauliche Pflanzenkost in mehreren komplexen Arbeitsschritten verdauen: Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen. Zum Pansen, dem ersten und größten Magen, gehört der vorgelagerte Pansenvorhof, auch Schleudermagen genannt. An den Pansen schließen sich mit dem Netz- und dem Blättermagen die beiden anderen Vormägen an. Der Labmagen, der den Verdauungsprozess abschließt, entspricht dem Magen der Monogastrier, also der Tiere mit nur einem Magen.
Die Etappen der Verdauung - Pansen
Die Pflanzennahrung, die beim Grasen nur grob zerkaut wird, gelangt über den Pansenvorhof in den Pansen, dessen raue Magenwände sie mechanisch zerkleinert. Mikroorganismen wie Bakterien, Parasiten und Hefen weichen den Nahrungsbrei auf und können auch Stoffe wie z. B. Zellulose aufschließen und energetisch verwerten, die für andere Tierarten unverdaulich sind. Die bei dieser Fermentation freiwerdenden Gase wie Kohlendioxid und Methan lassen die Tiere durch Rülpsen entweichen.
Netzmagen und Wiederkäuen
Vom Pansen wird die breiartige Nahrung in den kleinen rundlichen Netzmagen befördert. Anschließend wird der Nahrungsbrei zur weiteren Zerkleinerung und Durchmischung zwischen Pansen und Netzmagen hin und her bewegt, ehe er etwa eine halbe bis eine Stunde nach Aufnahme in den Pansen durch Kontraktionen des Netzmagens und des Pansenvorhofs sowie durch rückwärts laufende peristaltische Wellen der Speiseröhre portionsweise zurück in die Maulhöhle befördert wird. Dort wird der Brei durch Wiederkäuen noch feiner zerkleinert, bevor er erneut verschluckt wird.
Blättermagen und Labmagen
Im zweiten Anlauf gelangt der Nahrungsbrei nun in den Blättermagen, wo er durch Kontraktion der Blätter ausgepresst und eingedickt wird. Der Wasserentzug erhöht die Konzentration der Verdauungssekrete im letzten und eigentlichen Magen, dem Labmagen: Er entspricht dem Drüsenmagen anderer Säugetiere. Hier werden Fette und Eiweiße durch körpereigene Enzyme verdaut und der pH-Wert wird gesenkt.
Den letzten Verdauungsschritt übernimmt der Darm, in dem das restliche Wasser entzogen und die Losung geformt wird, ehe die unverdaulichen Reste ausgeschieden werden.
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