6.3 Allergische Symptome
Bei Allergien halten die Beschwerden an, solange Allergene im Körper vorhanden sind. Die Symptome sind unabhängig davon, welches Allergen vorliegt. Wenn Mastzellen Entzündungsstoffe ausschütten, erweitern sich die umliegenden Gefäße und werden durchlässiger. Das Gewebe schwillt an und rötet sich. Die Schleimhäute produzieren mehr Sekret, Juckreiz tritt auf. Bekanntester Entzündungsstoff ist das Histamin.
Histamin und seine Wirkungen
Organe | Allergische Reaktionen | Erkrankung |
---|---|---|
Auge | Juckreiz, verstärkte Bildung von Tränenflüssigkeit, Schwellung der Augenlider, Bindehautentzündung | Heuschnupfen |
Nase | Geschwollene Schleimhaut, vermehrte Schleimbildung, Niesen | Heuschnupfen |
Lunge | Geschwollene Schleimhaut, vermehrte Schleimbildung, Verengung der Bronchien, Atemnot | Allergisches Asthma |
Haut | Quaddel- und Bläschenbildung, Rötung, Nässen und Juckreiz | Neurodermitis |
Magen-Darm-Trakt | Brennen im Mund, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall | Nahrungsmittelallergie |
Ein Teil der beschriebenen Reaktionen, wie Niesen oder Durchfall, soll Fremdstoffe aus dem Körper befördern. Andere sind typische Zeichen einer Entzündung, also Begleiterscheinungen des Abwehrkampfs.
Allergene als ständige Herausforderung
- Bild mit Bildunterschrift
- Allergieauslöser Pollen
Es sind vor allem zwei Probleme, die einem Allergiker zu schaffen machen:
- Er wird in seiner Lebenswelt immer wieder mit Allergenen konfrontiert. Manche Allergiker reagieren sogar auf mehrere, unterschiedliche Substanzen überempfindlich.
- Der allergietypische Abwehrmechanismus führt nicht zu einer Immunisierung gegen Allergene. Auf jeden erneuten Kontakt folgt immer wieder die gleiche belastende Reaktion des Körpers. Sie kann sich mit der Zeit sogar noch verschlimmern. So wird häufig aus einem anfangs harmlos erscheinenden Heuschnupfen schweres Asthma. Mediziner sprechen von einem Etagenwechsel, weil sich die Erkrankung von den oberen in die tiefergelegenen Atemwege verlagert.
Täuschend echt - Pseudoallergien
Pseudoallergiker sind keine Simulanten. Sie leiden unter den gleichen Symptomen wie echte Allergiker. Doch bei Pseudoallergien ist das Immunsystem nicht beteiligt. Im Blut der Betroffenen findet man deshalb auch keine erhöhten Konzentrationen von IgE-Antikörpern. Einige Nahrungsmittel enthalten freies Histamin, z. B. Käse, Wein oder Sauerkraut. In anderen, wie Erdbeeren und Zitrusfrüchten, sind Wirkstoffe vorhanden, die Mastzellen zur Histaminausschüttung anregen. Auch Konservierungsstoffe können Pseudoallergien verursachen.