Lepra / Aussatz
Die Lepra (Aussatz) ist eine chronische Infektionskrankheit. Sie wird durch ein Bakterium (Mycobacterium leprae) verursacht, das bevorzugt die Schleimhaut der oberen Atemwege, die Augen und Hoden befällt. Im weiteren Krankheitsverlauf sind auch Muskeln, Knochen und Gelenke betroffen, sodass es unbehandelt nach einem längeren Zeitraum zur Erblindung, Lähmung und Verstümmelung kommt. Weltweit schätzt man die Gesamtzahl der Leprakranken auf ungefähr 5,5 Millionen. Die Lepra tritt vor allem in Südostasien, Afrika, Amerika und dem westpazifischen Raum auf.
Übertragung:
Der Infektionsweg ist noch nicht vollständig erforscht und gesichert. Nachweisbar ist, dass es sich um eine Übertragung von Mensch zu Mensch handelt, die durch langzeitigen, engen Körperkontakt mit Infizierten verursacht wird. Eine sog. Tröpfcheninfektion wird angenommen. Zu den Risikogruppen gehören Kinder und junge Erwachsene. Nur max. 10% der Infizierten erkranken. In der Reisemedizin spielt die Lepra keine Rolle. Entwicklungshelfer können sich in seltenen Fällen durch einen länger andauernden Kontakt mit Leprakranken (z. B. auf einer Leprastation) infizieren, wobei es nur in ausgesprochenen Ausnahmesituationen zu einer Erkrankung kommt.
Schutz:
Es besteht ein sehr geringes Infektionsrisiko. Die Ansteckungsgefahr bei Reisenden ist theoretisch möglich, aber praktisch ein absoluter Ausnahmefall. Im Falle einer Infektion bei Reisenden (z. B. Entwicklungshelfer) ist die Lepra in der Regel durch eine medikamentöse Behandlung gut heilbar. Größere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Verstümmelungen oder Lähmungen betreffen vor allem die einheimische Bevölkerung, wegen mangelnder medizinischer Versorgung und notgedrungenen Lebensumständen in ärmlichen und unhygienischen Verhältnissen.