Legionärskrankheit
Die Legionärskrankheit wird durch Bakterien, sog. Legionellen, hervorgerufen. Hierbei handelt es sich um eine bevorzugt im Wasser lebende Bakterienart. Die für den Menschen bedeutsamste Art, ist die sogenannte "Legionella pneumophila", die zu einer lebensgefährlichen Lungenentzündung führen kann. Die Erkrankung tritt weltweit meist sporadisch oder im Rahmen von Ausbrüchen auf. Auch in Deutschland werden jährlich rund 6.000 bis 10.000 Erkrankungsfälle registriert. Die Legionärskrankheit tritt bevorzugt in den Sommer- und Herbstmonaten auf.
Besonders gefährdet sind ältere oder auch abwehrgeschwächte Personen. Die Krankheit beginnt in der Regel 2-10 Tage nach der Infektion mit uncharakteristischen Beschwerden wie z. B. Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Reizhusten. Innerhalb des weiteren Verlaufes kommt es zu Schmerzen im Brustraum, Schüttelfrost und zu hohem Fieber. Gelegentlich können auch Bauchschmerzen mit Durchfällen und Erbrechen auftreten. Infolge einer Gehirn-Beteiligung kann es zur Benommenheit und zu schweren Verwirrtheitszuständen kommen. Bei schweren Verläufen entwickelt sich eine lebensgefährliche Lungenentzündung, die in 15% der Fälle tödlich enden kann. Die Erkrankung ist jedoch in der Regel gut zu behandeln, sodass es in den meisten Fällen zu einer vollständigen Gesundung kommt.
Das sog. Pontiac-Fieber, das ebenfalls durch Legionellen verursacht wird, ist vom Krankheitsverlauf nicht so gefährlich einzustufen wie die klassische Legionellose. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Husten, Fieber und gelegentlichen Verwirrtheitszuständen. Trotz starkem Krankheitsgefühl erholen sich die Patienten in der Regel innerhalb von 5 Tagen fast vollständig.
Übertragung:
Die Bakterien sind bevorzugt im Wasser (nur Süßwasser) nachzuweisen. Wassertemperaturen zwischen 25°C und 55°C (sog. Risikobereich) bilden die Idealbedingungen für die Bakterien und begünstigen ihre Vermehrung. Vor allem an mit Wasser benetzten Oberflächen, wie z. B. in Rohren, Armaturen, Klimaanlagen werden Legionellen vermehrt vorgefunden. Daher können ältere und schlecht gewartete oder auch nur zeitweilig genutzte Warmwasserleitungen und -behälter eine erhöhte Gefahrenquelle darstellen. Die im Wasser befindlichen Legionellen führen nicht zu einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung, d. h. eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Trinkwasser, in dem sich Legionellen befinden, besteht bei abwehrstarken und gesunden Personen nicht. Erst durch die Aufnahme einer größeren Legionellenanzahl in die Atemwege durch z. B. das Einatmen von Sprühnebel beim Duschen, in Whirlpools oder auch in klimatisierten Räumen, kann eine Gesundheitsgefährdung entstehen. Besonders gefährdet sind ältere oder auch abwehrgeschwächte Personen, wie z. B. chronisch Kranke. Auch Nikotin und Alkohol können die Abwehr des Körpers herabsetzen und somit den Ausbruch der Erkrankung begünstigen.
Schutz:
Schutzmaßnahmen bestehen in erster Linie in der Ermittlung und Beseitigung der Infektionsquellen. Eine Absonderung der Patienten - sofern ihr gesundheitlicher Zustand keine intensiv-medizinische Krankenhausversorgung verlangt - ist nicht erforderlich. Kontaktpersonen benötigen keine besonderen Schutzmaßnahmen.
Für hausinterne Wasseranlagen in z. B. Ferienwohnungen und -häuser warmer Länder und Regionen ist besonders darauf zu achten, dass in den Wasserspeichern (z. B. Boilern) die Warmwassertemperatur mindestens 60°C beträgt und in den Verteilersystemen nicht unter 50°C sinkt. Duschköpfe, Wasserhähne und abmontierbare Armaturen sollten mindestens halbjährig entkalkt und desinfiziert werden. Klima- und Luftbefeuchteranlagen müssen regelmäßig und fachkompetent gereinigt und desinfiziert werden.