Erkrankungen durch Hautparasiten
Krätze
Die Krätze, auch Scabies genannt, wird durch Milben hervorgerufen, die sich in die oberen Hautschichten bohren. In der Regel graben die Milben ihre Gänge an weichen, dünnen, feuchtwarmen Hautstellen, insbesondere zwischen den Fingern, der Handgelenke und Unterarme und im Genitalbereich. Typischerweise kommt es zu einem starken, meist nächtlichen Juckreiz, der über längere Zeit andauern kann. Die Krätze ist problemlos therapierbar.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt weltweit überall dort, wo schlechte hygienische Bedingungen bestehen. Die Milben können durch enge Körperkontakte, aber auch durch Wäsche übertragen werden. Die jährliche Gesamtzahl der durch Scabies Erkrankten wird auf 300 Millionen geschätzt.
Schutz:
Sorgfältige Körperhygiene und saubere Unterkünfte.
Befall durch Läuse
Läuse sind weltweit verbreitet. Beim Kopflausbefall kommt es zu einem starken Juckreiz der Kopfhaut, der durch den Läusespeichel beim Saugakt hinterlassen wird. Die Nissen sitzen meist fest in den Haaren und sind somit gut erkennbar. Bei der seltener vorkommenden Kleiderlaus kommt es ebenfalls zu starkem Juckreiz. Die Kleiderlaus hält sich in Kleiderfalten und -nähten auf, von wo sie in Abständen von einigen Stunden die Hautregionen für eine Blutmahlzeit aufsucht. Filzläuse werden meist durch engen Körperkontakt, in der Regel beim Geschlechtsverkehr, übertragen. Die Läuse nisten sich im Bereich der Schweißdrüsen in der Behaarung der Achselhöhlen, der Genitalregionen und auch bei starker Behaarung im Brust- und Bauchbereich ein.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt weltweit überall dort, wo schlechte hygienische Bedingungen bestehen. Die Läuse können durch enge Körperkontakte, aber auch durch Wäsche übertragen werden.
Schutz:
Sorgfältige Körperhygiene und saubere Unterkünfte. Durch ein Abseifen des Körpers morgens und abends sowie häufigen Kleiderwechsel in Verbindung mit einer ausgiebigen Kleiderwäsche kann ein Lausbefall bereits unter Kontrolle gebracht werden. Des Weiteren können Kopf-, Filz- und Kleiderläuse auch durch chemikalische Mittel behandelt werden.
Der Menschenfloh sticht in unterschiedlicher Ausprägung zumeist an bedeckten Körperarealen. Die Stichstellen korrespondieren meist miteinander. Der Juckreiz an den Stichstellen kann wochen- oder sogar monatelang anhalten. Der sog. "Tropische Sandfloh" tritt in den Gebieten Südamerikas, Afrikas und Asiens auf. Er befällt bevorzugt die Zehenzwischenräume und nistet sich gerne unter den Fußnägeln ein, wobei ein Teil seines Laibes als bräunliche, zentrale Stelle aus der befallenen, meist entzündeten Hautstelle herausragt. Die Hautstelle zeigt meist einen starken Juckreiz und Druckschmerz. Durch Kratzen kann es häufig zu Sekundärinfektionen kommen, die wiederum eine Hautinfektion mit sich ziehen. Der Befall durch den Sandfloh wird in der Fachsprache auch "Tungiasis" genannt.
Übertragung:
Die Übertragung erfolgt weltweit, überall dort, wo schlechte hygienische Bedingungen bestehen. Die Flöhe können durch Körperkontakte von Mensch auf Mensch überspringen oder aber auch durch die Wäsche übertragen werden.
Schutz:
Sorgfältige Körperhygiene und saubere Unterkünfte. Durch ein Abseifen des Körpers morgens und abends sowie häufigen Kleiderwechsel in Verbindung mit einer ausgiebigen Kleiderwäsche kann ein Lausbefall bereits unter Kontrolle gebracht werden. Des Weiteren können Kopf-, Filz- und Kleiderläuse auch durch chemikalische Mittel behandelt werden.
Fliegenmadenbefall
Der Fliegenmadenbefall wird durch Fliegen verursacht, die ihre Maden zur Weiterentwicklung in Muskelgewebe von Säugetieren oder Menschen ablegen. Sie dringen aus dem Fliegenei in die Haut ein und verbergen sich in einem furunkelartigen Geschwür, aus dem sie nach einer Reifezeit schlüpfen. Diese Myiasis oder Madenfraß genannte Erkrankung ist durch eine starke Schmerzhaftigkeit der entstandenen Furunkel gekennzeichnet.
Übertragung:
Schmeißfliegen legen ihre Eier und Fleischfliegen ihre Larven auf Wundsekreten sowie auf der Nasenschleimhaut, in den Augenwinkeln, in den Ohrgängen und auf der Kopfhaut ab. Die afrikanische Tumbufliege legt ihre Eier auf Körpersekreten wie Urin und Schweiß am Boden oder auf der Wäsche ab. Die amerikanische Dasselfliege wiederum heftet ihre Eier an Insekten, sodass Stechmücken ihr als Überträger auf den Menschen dienen. Bei Hautkontakt schlüpfen die Larven aus den Eiern und dringen in die Haut ein. Sie bilden schmerzhafte Hautknoten, die mit Fieber einhergehen können. Die Larven können in der Regel leicht aus der Hautöffnung herausgepresst werden und sollten so schnell wie möglich entfernt werden.
Schutz:
Sorgfältige und tägliche Körperhygiene. In den Tropen sollten Wäsche und Handtücher nicht auf dem Boden getrocknet werden.
Hautmaulwurf-Befall
Der sogenannte Hautmaulwurf-Befall (Creeping eruption, Larva migrans cutanea) wird durch Hakenwurm-Larven von Hunden und Katzen verursacht, die sich gelegentlich in der Haut des Menschen "verirren". Nachdem der Mensch für die Larven ein "Fehlwirt" ist und sie sich in ihm nicht weiterentwickeln können, irren sie ziellos in der Haut umher. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Larven beträgt wenige Millimeter pro Tag und ihre Überlebensdauer einige Wochen. Dadurch entstehen stark juckende rötliche Gänge in der Haut, die gut zu erkennen sind und gelegentlich auch eine Geschwür- oder Blasenbildung zur Folge haben. Die Behandlung erfolgt durch das Auftragen einer Salbe, die die Larve problemlos abtötet.
Übertragung:
Die Hakenwurm-Larven treten weltweit auf. Übertragen werden die Larven vor allem beim Barfußlaufen an Stränden, auf denen Hunde und Katzen ihren Kot absetzen. Der Sand unterhalb der Flutmarke ist sicher, d. h. ab dort kann man bedenkenlos barfuß laufen.
Schutz:
Schuhwerk tragen. Nicht barfuß gehen, vor allem nicht an Stränden.