Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME-Erkrankung (Frühsommer-Meningoenzephalitis) tritt in vielen europäischen Ländern und in Asien auf. Die wesentlichen Verbreitungsgebiete Deutschlands liegen in Bayern und Baden-Württemberg, sowie einzelne Risikogebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz. Es gibt noch weitere Gebiete innerhalb Deutschlands, in denen FSME-Einzelerkrankungen aufgetreten sind und die aufgrund des sporadischen Auftretens nicht als FSME-Risikogebiete deklariert werden. Größere FSME-Risikogebiete befinden sich in Österreich, Russland, Polen, den baltischen Ländern, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Südschweden, Slowenien und Albanien. Ein geringes Risiko besteht in Frankreich, Italien und Griechenland. England, Dänemark, die Iberische Halbinsel und die Benelux-Länder gelten als FSME frei. Bei der Erkrankung kommt es zunächst zu grippeähnlichen Beschwerden und Fieber. Im weiteren Verlauf entwickeln ca. 10% der Patienten eine Entzündung der Gehirnhaut und der Gehirnzellen mit Fieber und Erbrechen, die im weiteren Verlauf zu neurologischen Ausfällen bis hin zum Koma und Tod führen kann. In den meisten Fällen tritt jedoch eine völlige Heilung (oft erst nach Monaten) ein. Bei 1 - 2% der Patienten endet die Erkrankung tödlich.
Übertragung:
Die Übertagung erfolgt in der Regel durch Zeckenstich. In seltenen Fällen kann die Virus-Übertragung auch durch Ziegen-, Schaf- oder Kuhmilch erfolgen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch gibt es nicht. Das heißt auch, dass Erkrankte nicht ansteckend sind. Der Lebensraum der Zecken befindet sich bevorzugt in Wäldern, hohem Gras, Sträuchern, Gebüsch und Laub. In Höhen über 1000m kommen keine Zecken mehr vor. 1 - 5% der Zecken in Deutschland weisen das gefährliche FSME-Virus auf. Im Südwesten und Südosten Deutschlands werden die FSME-Viren schätzungsweise bei jedem 25. - 1000. Zeckenstich (abhängig vom FSME-Risikogebiet) übertragen. Nach erfolgter Infektion erkranken in Deutschland rund 30 - 50% der Betroffenen.
Schutz:
Informieren Sie sich rechtzeitig, ob Ihr Urlaubsort in einem FSME-Risikogebiet liegt. Sollten Sie in ein FSME-Risikogebiet reisen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie eine Impfung gegen FSME als vorbeugende Schutzmaßnahme bekommen sollten. Die Schutzimpfung besteht aus drei Impfungen und verleiht einen dreijährigen Schutz. Gegenwärtig empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland, dass nur Jugendliche ab dem vollendeten 12. Lebensjahr oder Erwachsene geimpft werden können. Ein genereller Schutz vor Zecken ist immer angebracht. Dazu gehören das Vermeiden von Wanderungen durch Sträucher oder hohes Gras. Auch beim Beerensuchen kann es gelegentlich zur Zeckenübertragung kommen. Durch das Tragen heller - und am besten langärmeliger - Kleidung können die kleinen Zecken am besten erkannt werden. Die freien Körperstellen sollten mit Insekten abweisenden Cremes bzw. Lotionen (die auch zum Mückenschutz verwendet werden) eingerieben werden und gewähren somit zumindest zeitlich einen begrenzten Schutz.
Nach einem "Tag im Grünen" sollte der ganze Körper v. a. bei Kindern nach Zecken abgesucht werden. Bei Zeckenbefall muss die Zecke umgehend entfernt werden, am besten mit einer Zeckenpinzette. Vermeiden Sie ein Quetschen und Drücken des Zeckenkörpers, da auf diese Art und Weise die Krankheitserreger vermehrt in den Menschen gelangen. Aus gleichem Grund sollte Klebstoff, Öl etc. keine Verwendung finden. Die Einstichstelle ist nach Entfernen der Zecke mit Alkohol zu desinfizieren und sollte beobachtet werden. Beim Auftreten von Beschwerden ist sofort ein Arzt aufzusuchen.