Erreger weltweit

Verbreitungskarte: Filariosen

Filariosen / Lymphatische Filariose

Filariosen sind Wurmerkrankungen, die durch Fadenwürmer (sog. Filarien) verursacht werden. Es gibt unterschiedliche Arten von Fadenwürmern die außerhalb des Darms unter der Haut, im Bindegewebe oder in Blut- und Lymphgefäßen leben. Hier verursachen sie unterschiedliche Beschwerden und Krankheitsbilder. Schwerwiegende Krankheitsverläufe sind vor allem bei der einheimischen Bevölkerung aufgrund von langjährigen, immer wiederkehrenden Infektionen zu beobachten.


Übertragung:

Filariosen werden durch Mücken- oder Bremsenstiche übertragen. Eine Ausnahme bildet der Medinawurm-Befall. Für Reisende stellen Filariosen nur ein geringes Risiko dar, da aufgrund der geringen Wurmdichte, die sich bei Übertragung und kurzer Reisedauer aufbaut, in der Regel keine schwerwiegenden Gesundheitsstörungen entstehen.


Schutz:

Guter Mückenschutz.


Elefantiasis

Die Elefantiasis wird von Fadenwürmern (sog. Wucheria- und Brugia-Arten) verursacht, die das Lymphsystem des Menschen befallen. Dadurch kommt es zu einer Zerstörung der Lymphbahnen, sodass die Lymphflüssigkeit nicht mehr abfließen kann und sich in den befallenen Körperteilen staut. Das Krankheitsbild zeigt eine massive Schwellung der Hoden, Füße und Beine. Ein normales Gehen ist in der Folge oft erschwert. Ungefähr 80 Millionen Menschen sind mit lymphatischen Fadenwürmern infiziert. Infektionsgebiete sind tropische Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Etwa zwei Drittel der Infektionen finden in China, Indien und Indonesien statt.


Übertragung:

Überträger sind verschiedene Mückenarten. Für Reisende stellt die Elephantiasis nur ein geringes Risiko dar, da aufgrund der geringen Wurmdichte, die bei kurzer Reisedauer aufgebaut werden kann, in der Regel keine schwerwiegenden Gesundheitsstörungen entstehen.


Schutz:

Guter Mückenschutz.


Flussblindheit

Die Flussblindheit (sog. Onchozerkose) wird durch Fadenwürmer (sog. Onchocerca volvulus, Filarienart) verursacht. Typischerweise treten Hautknoten und andere Hautveränderung auf. Im weiteren Verlauf kann es zu Augenstörungen und Blindheit kommen.


Übertragung:

Die Flussblindheit wird durch den Stich der Kriebelmücke übertragen, die an Flußläufen und Bächen Afrikas, Mittel- und Südamerikas und Asiens brütet. Schätzungsweise gibt es weltweit ca. 18 Millionen Infizierte. Für Reisende stellt dieser Wurmbefall jedoch eine seltene Erkrankung dar.


Schutz:

Guter Mückenschutz.


Loiasis

Die Loiasis wird durch Loa Loa verursacht. Diese Fadenwürmerart tritt im west- und zentralafrikanischen Regenwaldgebiet auf. Bei Wurmbefall durch diese sogenannte "Wanderfilarie" kommt es zu wechselnden Unterhautschwellungen, besonders an den Unterarmen, den Handrücken und im Gesicht (sog. "Calabar-" oder "Kamerun-Schwellung"). Diese Würmer können auch in die Bindehaut der Augen wandern, bewirken hier jedoch in der Regel keine ernsthaften Schäden.


Übertragung:

Die Loiasis wird durch Bremsenstiche übertragen. Für Reisende stellt dieser Wurmbefall jedoch eine seltene Erkrankung dar.


Schutz:

Guter Mückenschutz.


Medinawurm-Befall

Der Medinawurm (Dracunculus medinensis) kann bis zu einem Meter lang werden und nistet sich im Bindegewebe, meist im Bein, ein. Bei Wasserkontakt durchbohrt er die Haut, um seine Larven abzulegen. Meist wird der Wurm erst dann sichtbar und der Befall dadurch erkannt. Die sicherste und traditionelle Methode besteht im langsamen Aufwickeln des Wurmes um ein Hölzchen, um ihn somit aus dem eigenen Körper herauszuziehen. Dabei ist es sehr wichtig, behutsam vorzugehen, damit der Wurm nicht abreißt und die damit verbundene große Infektionsgefahr vermieden wird. Der Medinawurm-Befall ist insgesamt sehr selten und bei Reisenden nur ein theoretisches Risiko, das in der Praxis in den letzten Jahren nirgendwo gemeldet worden ist.


Übertragung:

Durch das Trinken von Wasser aus Brunnen und anderen offenen Wasserstellen können die Larven übertragen werden.


Schutz:

Gute Trinkwasserhygiene. Ggf. Filterung des Trinkwassers.


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