Cholera
Die Cholera wird durch Bakterien (sog. Vibrio cholerae) verursacht. Diese Bakterien produzieren ein Gift, dass zu einem massiven Flüssigkeits- und Elektrolytverlust mittels starker wässriger, nicht blutiger Durchfälle (sog. Reiswasserstuhl) führt. Ungefähr ein Liter Flüssigkeit kann auf diese Weise pro Stunde verloren gehen und dadurch in kürzester Zeit zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen führen. Ein rechtzeitiger, gezielter Flüssigkeits- und Elektrolytersatz ist für eine erfolgreiche Behandlung die wichtigste Maßnahme.
Übertragung:
Die Choleraerreger werden über Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel, vor allem über Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte übertragen. Vor allem unterernährte, vorerkrankte Menschen mit mangelnder medizinischer Betreuung und einem geschwächten körperlichen Abwehrsystem sind von der Cholera betroffen. Das Infektionsrisiko von Reisenden ist sehr gering. Es wird auf 1:500.000 geschätzt.
Schutz:
Gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene. Es steht zwar ein Cholera-Impfstoff zur Verfügung, er wird jedoch aufgrund seiner eingeschränkten Wirksamkeit und seiner schlechten Verträglichkeit im Vergleich zum minimalen Infektionsrisikos bei Reisenden nicht eingesetzt. Nur in Ausnahmefällen, wie z. B. bei Entwicklungshelfern in einem Choleracamp, findet die Impfung Anwendung.