Chagas-Krankheit
Die Chagas-Krankheit, auch "südamerikanische Trypanosomiasis" genannt, wird durch Parasiten (sog. Trypanosoma cruzi) verursacht. Nur ein geringer Anteil der Infizierten erkrankt. Bei der sog. "akuten Chagas-Krankheit" kommt es zu Fieber und zu Entzündungen der Gewebe, in denen sich die Parasiten eingenistet haben. Bei schweren Verläufen können Hirnhautentzündungen auftreten. Bei der sogenannten "chronischen Chagas-Krankheit", die ca. 10 bis 30 Jahre nach dem Frühstadium auftreten kann, kommt es durch den langfristigen Parasitenbefall in den Organen zur Zerstörung von Nervengewebe sowie einem Erschlaffen und einer Ausdehnung verschiedener Gewebe, wie zum Beispiel typischerweise des Herzmuskels und des Magen-Darm-Trakts. Am Herzmuskel können diese Ausdehnungen zu einem papierdünnen Ballon führen, der bei Anstrengungen platzt und zu einem plötzlichen Herztod führt.
Übertragung:
Die Chagas-Parasiten werden von Raubwanzen übertragen. Beim Saugakt scheiden die Wanzen die Parasiten mit dem Stuhl aus, sodass diese durch kleine Verletzungen oder über die Schleimhäute auf den Menschen übertragen werden. Die Raubwanzen verstecken sich gerne in dunklen Ritzen von Lehmhütten und Reisigdächern und befallen nachts die Schlafenden für eine Blutmahlzeit. Vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten in Mittel- und Südamerika sind betroffen.
Schutz:
Bei Trekking- bzw. Überlandtouren sollten in den Infektionsgebieten Übernachtungen in einfachen Holz- oder Lehmhütten vermieden werden. Ein festgewebtes, widerstandsfähiges Moskitonetz kann ebenfalls einen guten Schutz bieten, wenn es sorgfältig angebracht und gut unter die Matratze gesteckt wird. In der Regel besteht für Reisende nur ein sehr geringes Risiko.