Borreliose / Lyme-Borreliose
Die Borreliose oder Lyme-Krankheit wird durch Bakterien verursacht, die durch Zecken übertragen werden. Die Lyme-Borreliose stellt die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa dar. Das Robert-Koch-Institut meldete, dass in Deutschland nach einem Zeckenstich ca. 3 - 6% der Betroffenen mit Borrelien infiziert sind und bei 0,3 - 1,4% dieser Fälle nachfolgend mit einer Erkrankung zu rechnen ist. Wenn es zur Übertragung der Borreliosebakterien gekommen ist (meist erst mehrere Stunden nach dem Zeckenstich), kommt es oft zu einer Rötung der Haut um die Stichstelle herum, die sich zunehmend ausbreitet. Nach 2 - 4 Wochen können grippale Beschwerden, Gelenkschmerzen und in der weiteren Folge Hirnhautreizungen und Lähmungen auftreten. Die Borreliose läßt sich in der Regel gut behandeln, sofern die Infektion nicht schon zu weit fortgeschritten ist und irreparable Schäden verursacht hat.
Übertragung:
Die Borreliose tritt global betrachtet in der nördlichen Hemisphäre auf, d. h. in Nordamerika, Europa und Asien. In Deutschland ist in allen Bundesländern von einer Infektionsgefahr auszugehen, obgleich epidemiologische Untersuchungen flächendeckend nicht vollständig vorliegen. Die Zecken befinden sich zumeist in Wäldern, Gehölz und Gräsern und können dort u. a. auf den Menschen übertreten und ihn stechen. Die Hauptaktivitätszeit der Zecken ist in Deutschland März bis Oktober (je nach Witterungsverhältnissen auch etwas früher bzw. später), während in der Haupturlaubszeit Juni - August 56% der Erkrankungen übertragen werden.
Schutz:
Die meisten Zeckenstiche werden in der Freizeit bei Freilandaufenthalten erworben. Besonders gefährdete Berufsgruppen sind Waldarbeiter, Jäger, Förster und Landwirte. Vorbeugende Maßnahmen bestehen durch hautbedeckende Kleidung wie z. B. langärmelige Hemden, lange Hosen, Strümpfe und ein festes Schuhwerk. Auch bestimmte Mücken abweisende Cremes und Lotionen können Zecken bis zu einem gewissen Grad abhalten - meistens jedoch nur für wenige Stunden. Nach einem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper, v. a. bei Kindern, nach Zecken abgesucht werden. Ist es zum Zeckenstich gekommen, sollte die Zecke umgehend - am besten mit einer "Zecken-Pinzette" - entfernt werden. Manipulationen zur Zeckenentfernung, wie z. B. durch Öl, Klebstoff, Nagellack, Alkohol, sowie ein "Abbrennen" der Zecke und Quetschen und Drücken des Zeckenlaibes sollte vermieden werden, da dadurch die Erregerübertragung von der Zecke auf den Menschen begünstigt wird. Beim ersten Auftreten von Beschwerden nach einem Zeckenstich sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Eine Schutzimpfung gibt es bislang nur für die Erregerstämme, die in den USA und in Kanada vorkommen. Ein Impfstoff für Europa und die dort vorkommenden Erregerstämme wird bereits erforscht, existiert jedoch noch nicht.