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Erde
und Mond stürzen aufeinander zu
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Stellen
wir uns Folgendes vor: Wir setzen die Erde sowie den
Mond in seinem üblichen Abstand in den freien Weltraum
- und lassen los. Dann würden sie im freien Fall aufeinander
zustürzen. Und dabei entstehen trotzdem die Gezeiten,
das heißt, ein Flutberg auf der mondzugewandten und
einer auf der mondabgewandten Seite der Erde.
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Wie
kommt das?
Hier
kommen die Gezeitenkräfte ins Spiel: Ein Meerwassertropfen
auf der mondzugewandten Seite wird stärker angezogen
als der Erdmittelpunkt, denn er ist näher am
Mond. Und der Erdmittelpunkt wird stärker als
ein Tropfen auf der mondabgewandten Seite angezogen.
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Würde
man anstelle der Erde drei kleine Kugeln in den Weltraum
setzen, an den Positionen der beiden Wassertropfen
und der Erdmittelpunkts, so würden sie bei ihrem Fall
in Richtung Mond auseinander driften.
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Die
erste Kugel würde voraus fliegen, weil sie stärker
angezogen würde als die zweite an der Stelle
des Erdmittelpunkts. Und die dritte Kugel würde
gegenüber der zweiten zurückbleiben. Die Folge:
Es entstehen größere Abstände zwischen den Kugeln.
Genauso ist es mit der Erde und den beiden Wassertropfen.
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Nun
wirkt zusätzlich die um viele Größenordnungen stärkere
Erdanziehung auf die Tropfen, aber diese bewirkt nur,
dass das Wasser an der Erdoberfläche festgehalten
wird und nicht in den Weltraum abdriftet.
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Aber
der Einfluss der Mondanziehung ist groß genug,
damit das Meer leicht angehoben wird (bzw. auf
der mondabgewandten Seite "zurückbleibt") und
das Wasser in den Regionen dazwischen zu den
Flutbergen hinströmt.
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