Sie stemmen schwere Eisenketten, hantieren mit riesigen Holztafeln und schwingen bis zu 30 Kilogramm schwere Keulen. Der Morshed, der Trommler, gibt mit wechselnden Rhythmen den Ablauf der einzelnen Bewegungen vor. Während er religiöse Verse und mystische Geschichten singt, drehen sich die Sportler blitzschnell um die eigene Achse. „Der Sport der Helden“, wie Varzeshe Pahlevani übersetzt heißt, ist eine der ältesten Kraftsportarten der islamischen Welt. Wie seit Jahrhunderten trainieren die Männer im Iran auch heute noch im „Zoorkhaneh“, dem „Haus der Stärke“. Frauen haben hier keinen Zutritt.
Kampfsport aus dem 13. Jahrhundert in Persien
Als im 13. Jahrhundert Reiterhorden aus der Mongolei nach Westen vordrangen, überrannten sie auf ihrem Kriegszug auch Persien. Um jeden Widerstand im Keim zu ersticken, verboten die Mongolen alle Arten der körperlichen Ertüchtigung. Das trieb die Perser in den Untergrund. Sie trainierten an geheimen Orten mit einfachen Hilfsmitteln wie Ketten, Keulen und Holzschilden. Dies, sagt man, sei die Geburtsstunde des Varzeshe Pahlevani.