Sprechertext:
John Kerr hat den Begriff Apoptose eingeführt. Bei diesem programmierten Zelltod, begehen nicht mehr benötigte Zellen Selbstmord. Sie sterben rückstandsfrei ab zum Wohle des Gesamtorganismus. Eine gestörte Apoptose kann zu Krankheiten wie Krebs führen.
John F. Kerr (geb. 1934) prägte 1972 den Begriff Apoptose. Bei diesem programmierten Zelltod begehen nicht mehr benötigte Zellen Selbstmord und sterben zum Wohle des Gesamtorganismus. Im Gegensatz zur Nekrose, die Entzündungen hervorruft, verläuft die Apoptose rückstandsfrei. Bei vielen Erkrankungen, z. B. bei Krebs, ist die Apoptose gestört.
Der australische Pathologe erforschte seit den 60er-Jahren die aktive Selbstzerstörung von Zellen. Er beobachtete, dass bei der Apoptose die Zellen schrumpfen und anschließend in membranumschlossene Körperchen zerfallen. Diese werden von Nachbarzellen oder Fresszellen aufgenommen und abgebaut. Anders als bei der Nekrose wird der Zellinhalt nicht frei und kann daher auch keine Entzündung hervorrufen. Die Apoptose trägt dazu bei, die Gesundheit des Organismus aufrecht zu erhalten. Das ist gegeben, wenn Zellaufbau und Zellabbau im Gleichgewicht sind. Bei vielen Krankheiten ist dieses Gleichgewicht gestört. Mangelnde Apoptose bei Krebs lässt die Tumorzellen ungehindert wuchern. Übermäßige Apoptose, z. B. bei der multiplen Sklerose, lässt Nervenzellen im Gehirn vorzeitig zugrunde gehen.