Tollwut

Sprechertext:
Louis Pasteur findet einen Impfstoff gegen das Tollwutvirus. Er stellt aus dem gefährlichen Erreger eine abgeschwächte Variante her, die Infizierte schützt. Die aktive Immunisierung ist zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen.

Louis Pasteur (1822-1895) fand 1885 den ersten Impfstoff gegen das gefährliche Tollwutvirus. Der Impfstoff besteht aus Viren, die (mit einem damals neuen Verfahren) in ihrer krankmachenden Wirkung abgeschwächt wurden. Damit legte der französische Chemiker den Grundstein für die gezielte Herstellung von Impfstoffen, die aktiv immunisieren.

Erste Erfolge erzielte Pasteur bei der Bekämpfung der Hühnercholera. Bei der Tollwut ging er folgendermaßen vor: Einem infizierten Tier entnahm er virushaltigen Speichel und spritzte ihn in das Rückenmark eines Kaninchens. In den Rückenmarkzellen wurden die Viren vermehrt. Mit der Zeit entstanden dabei immer schwächere Varianten, die Pasteur als ungefährliche Impfviren nutzen konnte. Im Jahr 1885 wagte es Pasteur, den Impfstoff am Menschen zu erproben. Ein Junge war von einem tollwütigen Hund gebissen worden, was den sicheren Tod bedeutet hätte. Da sich Tollwutviren nur sehr langsam entwickeln, kam die Impfung noch rechtzeitig, um das Leben des Jungen zu retten.