Eine Schüssel mit Erdbeeren. Ein Junge greift zu und isst die Erdbeeren.
Sprechertext:
Hmmm, Erdbeeren, rot, saftig, und so gesund. Doch die süße Versuchung bleibt nicht bei allen Menschen ohne Folgen.
Sein Vater, der hinter ihm steht, fasst sich an den Hals.
Sprechertext:
Vater reagiert auf Erdbeeren allergisch, es juckt ihn schon, wenn er nur daran denkt.
Man sieht einen offenen Mund.
Sprechertext:
Wenn Erdbeeren mit der Mundschleimhaut in Berührung kommen, greift die Immunabwehr normalerweise nicht ein. Die Früchte enthalten ja nur harmlose Stoffe.
Bestandteile der Erdbeere, die aussehen wie rote Smileys, fliegen vorbei. Eine Fresszelle winkt ihnen zu.
Sprechertext:
Bei überempfindlichen Menschen dagegen lässt sich die Immunabwehr täuschen. Fälschlicherweise hält sie einige Bestandteile von Erdbeeren für Krankheitserreger, die mit allen Mitteln zu bekämpfen sind.
Die Fresszelle putzt gerade ihre Brille. Sie entdeckt ein Erdbeer-Smiley, das sich in einen roten Totenkopf verwandelt.
Sprechertext:
Auf die vermeintlichen Feinde, die Allergene, werden passende Antikörper abgefeuert.
Die Fresszelle zündet Antikörper wie ein Feuerwerk. Die Antikörper fliegen herum und prallen gegen Zellen, außerdem umschließen sie die Erdbeerbestandteile.
Sprechertext:
Dieser heftige Kampf ruft Mastzellen auf den Plan, die sonst nur bei Parasitenbefall einschreiten.
Mastzellen kommen aus den Zellen geklettert.
Sprechertext:
Bewaffnen sich die Mastzellen mit Antikörpern, ist der Betroffene gegen Erdbeeren sensibilisiert.
Am Kopf einer Mastzelle docken vier Antikörper an.
Sprechertext:
So gehts auch dem Jungen, ohne dass er gleich etwas davon merkt. Fast alles kann er problemlos genießen.
Frische Kuhmilch, einfach köstlich! - Keine Abwehrreaktion!
Der Junge trinkt ein Glas Milch. Die Fresszelle winkt den Kuhmilchbestandteilen, die aussehen wie Euter, freundlich zu.
Sprechertext:
Knuspriges Brot, lecker! - Das Immunsystem bleibt untätig.
Der Junge isst ein Stück Brot. Die Fresszelle winkt Brötchen und Brezeln freundlich zu.
Sprechertext:
Erdbeeren dagegen entpuppen sich als ziemlich "reizende Früchtchen" und lösen unmittelbar eine heftige Immunreaktion aus.
Erwischt die Mastzelle nämlich Erdbeerallergene mit jeweils zwei Antikörpern wird's unangenehm.
Auf dem Kopf der Mastzelle sind vier Antigene. Jeweils zwei fangen ein vorbeifliegendes Allergen und halten es fest.
Sprechertext:
Sie entlässt üble Botenstoffe aus ihrem Bauch.
Eine Klappe im Bauch der Fresszelle öffnet sich. Ein Botenstoff, der aussieht wie ein Bauarbeiter, springt heraus.
Sprechertext:
Diese erweitern die Blutgefäße und machen die Bahn frei, damit möglichst viele andere Abwehrzellen zu Hilfe eilen können.
Der Bauarbeiter pumpt ein Blutgefäß auf.
Sprechertext:
Die Folge: Den Jungen plagen jetzt Schwellungen und Juckreiz. Offenbar hat er die allergische Veranlagung von seinem Vater geerbt.
Der Junge bekommt einen roten Hals und eine rote Nase.
Sprechertext:
Der erinnert sich noch mit Schrecken an eine Erdbeere, die ihm seinerzeit so schwer zugesetzt hat.
Eine Erdbeere verwandelt sich in ein Blaulicht.
Sprechertext:
Kaum hatte er sie verzehrt, wurden überall im Körper Mastzellen aktiv.
Der Bauch einer Mastzelle öffnet sich, viele Botenstoffe springen heraus.
Sprechertext:
Sie schickten massenweise Botenstoffe und die Gefäße erweiterten sich schlagartig.
Die Botenstoffe pumpen Blutgefäße auf, das Blut staut sich.
Sprechertext:
Der Blutdruck fiel bedrohlich, das Gehirn wurde nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Der Vater wird weiß im Gesicht, fasst sich an den Hals und kippt um.
Sprechertext:
Es kam zum lebensbedrohenden anaphylaktischen Schock!
Ein Krankenwagen fährt davon.
Sprechertext:
Da konnte nur noch der Notarzt helfen. Mit Medikamenten brachte er den Kreislauf zum Glück wieder in Schwung.