Erdgebundene Telemetrie: Ein heißer Draht zu den Wölfen Für Christoph Promberger, den "Herrn der Wölfe", ist es völlig selbstverständlich, dass auch er die Telemetrie nutzt, um seinen Schützlingen möglichst unauffällig nachzuspüren. Dreizehn Wölfen aus sieben verschiedenen Rudeln hat er bisher Halsbandsender verpasst und die Raubtiere auf ihren Wanderungen verfolgt. Mit Hilfe des "wölfischen Radioprogramms" und Peilantennen lässt sich die Position feststellen. Triangulation Wird die Antenne direkt auf den Sender gerichtet, ist das Funksignal am stärksten, links und rechts davon schwächer. Durch Hin- und Herschwenken der Antenne lässt sich das stärkste Sendersignal leicht herausfinden, in dieser Richtung ist auch der anvisierte Wolf zu finden. Für eine genaue Positionsbestimmung sind allerdings zwei Peilung von verschiedenen Standorten nötig. Dort wo sich die beiden Peillinien schneiden, hält sich das Tier mit dem Senderhalsband auf. Das dabei angewandte Verfahren beruht auf der Triangulation. Christoph Promberger hat beobachtet, dass die Karpatenwölfe immer wieder ihr angestammtes Revier verlassen und ausgedehnte Stadtbummel unternehmen. Während die Tiere im Wald jeden Menschen meiden, fühlen sie sich in städtischer Umgebung offenbar nicht bedroht und jagen auf Mülldeponien nach Ratten und Katzen. Mit Hilfe der Funkpeilung konnte Promberger die Wölfe bei ihren nächtlichen Beutezügen durch die transsylvanische Großstadt Brasov verfolgen. Der Kameramann Markus Zeugin hat die überraschenden Ausflüge der Tiere gefilmt. Die Funksignale führten die Forscher auch zum Bau der Wölfin. Mit einer funkgesteuerten Kamera konnten sie die Aufzucht der Jungen und ihre spielerischen Wettkämpfe beobachten. Aufnahmen aus einem Tarnzelt wären nicht möglich gewesen. Die Witterung des Menschen hätte die Wölfe zur Flucht veranlasst. Christoph Prombergers Fazit aus den telemetrischen Beobachtungen:
Wölfe brauchen nicht zwingend eine ausgedehnte Wildnis als Lebensraum.
Sie finden sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Menschen zurecht,
sofern sie dort geduldet werden. In Rumänien haben sich die Leute
auf die seltenen Raubtiere eingestellt. Wenn die Wölfe nun auch nach
Deutschland und Frankreich einwandern, sollte man ihnen auch dort ein
Bleiberecht gewähren. |