Vision des hl Bernhard
VISION DES HL BERNHARD

VISION DES HL. BERNHARD

PIETRO PERUGINO, 1492
ÖL AUF HOLZ

In einer mit Pfeilern und Bögen erbauten offenen Halle sitzt der heilige Bernhard in weißer Kutte vor einem Lesepult, vor ihm ein aufgeschlagenes Buch. Er blickt auf die Erscheinung vor sich: Zwei Engel stehen vor ihm, zu erkennen daran, dass sie barfuß sind, daneben Maria.

Die Halle ist recht groß und sehr räumlich. Hinter ihr blickt der Betrachter in eine weite Landschaft und den abendlichen Himmel. Was vor allem an den Pfeilern auffällt: Die Dinge werden nach hinten kleiner. Und zwar so, wie es das menschliche Auge sieht - die so genannte Zentralperspektive.

Um so malen zu können, musste Perugino das mathematische Gesetz kennen, um welchen Faktor ein Körper kleiner wird, wenn er weiter entfernt ist. Und dazu brauchte der Maler einen Fluchtpunkt. Werden alle Kopfstücke der Pfeiler links oben und auch die Linien des Lesepults miteinander verbunden, dann laufen alle Linien in einem Punkt zusammen. Er liegt in dem letzten grünen Hügel im Bild. Dieser Punkt ist der Fluchtpunkt.

Mit der Zentralperspektive konnte man Raum und Landschaft so darstellen, wie sie das menschliche Auge sieht. Der Mensch wird zum Maßstab aller Dinge. Auch wenn man andere Gemälde aus der Renaissance oder aus dem Barock betrachtet - den Fluchtpunkt wird man immer finden.

BILDBEGEHUNG

Künstler

PIETRO PERUGINO

Peruginos Bilder sind für ihre Räumlichkeit berühmt. Die Personen, Gegenstände und Gebäude bekommen Tiefe. Er malt religiöse Motive, die er dem Geschmack der Renaissance anpasst.

Pietro Perugino
PIETRO PERUGINO
Ein Detail des Gemäldes
EIN DETAIL DES GEMÄLDES

Epoche

RENAISSANCE

In der Renaissance begeistern sich die Menschen wieder für die Ideale der Antike. Perspektivische Genauigkeit und eine gründliche Kenntnis der Anatomie sind gefragt.

Maltechnik

ÖLGEMÄLDE

Das Malen mit Ölfarben kam im 15. Jahrhundert auf. Die Farben trocknen sehr langsam und man kann beliebig oft darübermalen.

Gattung

HISTORIENMALEREI

In der Historienmalerei werden meist religiöse, mythologische oder literarische Themen dargestellt.

VISION DES HL BERNHARD


Entstehungsdatum
1490/94

Originaltitel
VISIONE DI SAN BERNARDO

Technik
ÖL AUF HOLZ

Größe
173 X 170 CM

Museum

ALTE PINAKOTHEK, MÜNCHEN

Das Originalgemälde hängt in der Alten Pinakothek in München. Sie zeigt europäische Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Etwa 700 Gemälde sind dauerhaft zu sehen.

Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Neuen Pinakothek (Malerei und Skulpturen aus dem 18. und 19. Jahrhunderts) und der Pinakothek der Moderne (Werke des 20. und 21. Jahrhunderts).

Alte Pinakothek, München
ALTE PINAKOTHEK, MÜNCHEN