In "Nachtschwärmer" zeigt Edward Hopper eine Bar an einer Straßenecke. Die Fronten des Restaurants sind verglast, sodass man komplett hinein- und auf die Straße hindurchschauen kann. Außer dem Barkeeper in weißer Arbeitskleidung sind nur ein Paar und ein weiterer Gast in der hell erleuchteten Bar zu sehen.
Hopper gibt hier in einer völlig alltäglichen Situation, die jeder von uns ähnlich schon erfahren hat, eine Stimmung wieder. Und das ist auch der Inhalt des Bildes: Die Sprachlosigkeit, die Einsamkeit, die Leere - an einem Ort, an dem normalerweise Geselligkeit und Kommunikation stattfindet.
Das Bild stellt diese Szene von außen durchs Schaufenster gesehen dar und macht damit die Trostlosigkeit überdeutlich. Das Paar scheint sich nichts zu sagen zu haben: Sie hat gelangweilt ihre Hand auf seinem Arm, er schaut ungerührt nach vorne, sie schauen aneinander vorbei. Der Mann, der mit dem Rücken zum Betrachter sitzt, starrt in sein Glas und scheint überhaupt nicht wahrzunehmen, dass der Barkeeper ihn gerade anspricht.
Die Verlorenheit in der Großstadt, die Entfremdung der Menschen im modernen Leben ist ein wichtiges Thema in der modernen amerikanischen Malerei - das uns auch heute noch ganz direkt anspricht
Der Amerikaner Edward Hopper studierte an der New York School of Arts. Seine Werke zeigen häufig Ansichten typisch amerikanischer Städte, Landschaften und Alltagsszenen.
Im Realismus zählte der genaue Blick auf die Welt. Statt idealisierter Szenen wird jetzt der Alltag abgebildet.
Das Malen mit Ölfarben kam im 15. Jahrhundert auf. Die Farben trocknen sehr langsam und man kann beliebig oft darübermalen.
In der Genremalerei werden Alltagsszenen abgebildet. Sie laden zu einer Zeitreise ein.
Das Originalgemälde hängt im Art Institute of Chicago. Es ist eines der größten Museen der Welt, insgesamt beheimatet es 260.000 Objekte aus 5.000 Jahren Kunst. Beliebt ist die umfangreiche Sammlung impressionistischer und post-impressionistischer Malerei.