WIE GEHE ICH DURCH EIN MUSEUM?

Man muss nicht alles sehen, nur weil man eine Eintrittskarte gekauft hat, meint Professor Wünsche. Man sollte lieber eine Auswahl treffen. Vielleicht möchte man sich eine bestimmte Epoche anschauen oder bestimmte Künstler. Oder man entdeckt ein Bild, das einen anspricht, und betrachtet es näher. Auf jeden Fall sollte man sich Zeit lassen, rät er, denn ein richtig gutes Bild kann man nicht mit einem Blick erfassen.

Professor Flatz findet, man sollte ein Bild, das einen anspricht, erst einmal auf sich wirken lassen und sich fragen, was einen anzieht oder sogar irritiert. Das, was man über ein Bild weiß oder gehört hat, sollte man am besten vergessen, um es ganz unbefangen aufnehmen zu können

UND WIE SCHAUT MAN SICH EIN BILD RICHTIG AN?

Professor Wünsche schlägt vor, sich davorzustellen oder zu setzen und den Standpunkt immer mal wieder zu verändern. Dann kann man das Bild mit den Augen abwandern und versuchen, es zu lesen: von oben nach unten, von links nach rechts. Dabei fragt man sich, worum es auf dem Bild wohl geht. Manchmal hilft einem der Titel dabei. Dann kann man zum Beispiel beobachten, wo die Personen hinschauen, oder was im Bild versteckt ist.

Professor Flatz weist darauf hin, dass man bei einem großen Bild eine räumliche Distanz braucht. Ist es jedoch klein, geht man näher hin. Man kann es auch mal von der Seite ansehen, um die Textur des Untergrunds zu erkennen. Dann kann man sich fragen, warum der Künstler oder die Künstlerin das Bild wohl gemalt hat. Und was zu der Zeit in der Welt stattgefunden hat. Aber am besten findet er es, sich ein Bild einfach unbefangen anzuschauen.