Im Klassizismus tauchen wieder Tempelfronten und monumentale Säulen auf. Die klassische Antike liefert ein weiteres Mal die Vorbilder für Kunst und Kultur.
Nach der verschnörkelten Barockzeit entsteht nun eine Sehnsucht nach schlichten Formen, strengen Linien und harmonischen Proportionen. Statt Pracht und Protz ist Klarheit angesagt, und so besinnt man sich wieder einmal auf die Antike. Doch in diesem Stil werden jetzt nicht mehr Kirchen und Schlösser gebaut, sondern Gebäude für die bürgerliche Öffentlichkeit, vor allem Bibliotheken, Museen und Theater.
Das Ende des 18. Jahrhunderts war die Zeit der Aufklärung. Mit dem Mittel der Vernunft sollten die Menschen von der Willkür der absolutistischen Herrscher und vom verschwenderischen Feudalismus befreit werden. Der Gedanke, dass für alle Menschen die gleichen Rechte gelten sollten, spielte nun in Politik und Gesellschaft eine große Rolle. Es war eine Zeit der großen Umbrüche. 1776 erklärten die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Unabhängigkeit von England und 1789 zerschlug die Revolution In Frankreich die alte Ständegesellschaft. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren die Forderungen der neuen Zeit, die revolutionären Ideen breiteten sich in ganz Europa aus.
Glyptothek, München, 1816 – 1830
Weißes Haus, Washington, 1819-1825
Lesesaal des British Museum, London, 1823–1847