Wirbelstürme
Im August 2005 erlebte der Südosten der USA eine Katastrophe: Hurrikan Katrina raste über die Küste, fast 2000 Menschen kamen ums Leben. Wie alle Hurrikane war Katrina ein tropischer Wirbelsturm. In anderen Regionen der Erde heißen sie auch Taifun oder Zyklon. Sturmfluten, sintflutartige Regenfälle, Erdrutsche und Überschwemmungen sind ihre Folge. Doch wie kommt es zu einem solchen Wirbelsturm?
Ein Hurrikan entsteht da, wo warmes Wasser verdunstet und feuchtwarme Luft schnell und hoch aufsteigt. Zum Ausgleich wird kalte Luft nach unten gesaugt. Ein Gewitter zieht auf. Durch die Corioliskraft beginnen sich die kalten und warmen Luftmassen wie in einer Spirale zu drehen. Durch das Rotieren saugen sie noch mehr feuchtwarme Meeresluft an. So wird der Wirbelsturm immer stärker: Er kann einen Durchmesser von mehreren Hundert Kilometern erlangen und Tausende von Kilometern zurücklegen. Seine Luftmassen erreichen dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern. Nur im Zentrum herrscht Windstille: Das ist das Auge des Hurrikans. Bis sich der Sturm legt, kann es über eine Woche dauern.
Um einen solchen Wirbelsturm zu bilden, muss das Wasser eine Temperatur von mindestens 27° Celsius besitzen. Zusätzlich wird die Corioliskraft benötigt, die eine Drehung der Luftmassen verursacht. In Richtung der Pole ist das Wasser zu kalt, in Richtung Äquator wird die Corioliskraft zu gering. Aus diesem Grund entstehen Hurrikane nur in einem Streifen in den Tropen, der etwa zwischen dem 5. und dem 20. Breitengrad liegt.
Kleiner, aber noch viel schneller als Hurrikane sind Tornados, auch „Windhosen“ genannt. Sie bilden sich in feuchtheißen Regionen beim Zusammentreffen von warmer und kalter Luft während eines Gewitters. Wie ein gewaltiger Rüssel senken sie sich aus einer Gewitterwolke herab bis zum Boden. Im Inneren dieses Rüssels herrscht sehr geringer Luftdruck, der die Luftmassen ansaugt und herumwirbelt. Solche Tornados können sehr klein sein, aber auch einen Durchmesser von bis zu 1,5 Kilometern bekommen und sind bis in die Ferne gut sichtbar, weil sie Staub und Wasserdampf weit nach oben reißen. Schon nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei.
Dort, wo der Tornado entlangrast, hinterlässt er indes eine Schneise der Verwüstung. Besonders häufig kommen die gefährlichen Luftwirbel im Mittleren Westen der USA vor. Dort gibt es sogar eine richtige „Tornado-Straße“: Weil hier kalte und warme Luftmassen aus Nord und Süd ungehindert aufeinanderprallen, rasen durch diese Gegen mehrere hundert Tornados im Jahr.