Vulkangebirge
Noch aus weiter Ferne lässt sich der schneebedeckte Kilimandscharo bestaunen. Als einzelnes Gebirgsmassiv ragt er weit über die afrikanische Steppe hinaus – ganz anders als die typischen Faltengebirge wie die Alpen oder der Himalaya. Denn der Kilimandscharo entstand nicht beim Zusammenprall von Erdplatten. Vor etwa anderthalb Millionen Jahren brachen in der Region in enger Nachbarschaft mehrere Vulkane aus. Aus den Lavamassen wuchs das mächtige Kilimandscharo-Massiv gen Himmel. Heute ist sein höchster Gipfel mit 5895 Meter über dem Meeresspiegel der Kibo.
Auch in Deutschland gibt es Vulkangebirge, zum Beispiel das Siebengebirge bei Bonn. Vor 25 Millionen Jahren wurden hier mehrere Vulkane aktiv und schleuderten ihre heißen Gesteinsmassen an die Erdoberfläche. Heute sind sie längst erloschen, aber als Berge und Anhöhen des Mittelgebirges sind sie noch immer deutlich zu erkennen.
Vulkanischen Ursprungs ist übrigens auch das längste Gebirge der Erde – es liegt versunken im Meer: Der Mittelatlantische Rücken erstreckt sich über ganze 20.000 Kilometer mitten durch den Atlantischen Ozean. Der Mittelatlantische Rücken ist einer der Mittelozeanischen Rücken. Diese liegen dort, wo sich zwei ozeanische Platten voneinander weg bewegen. Zwischen den beiden Platten bildet sich am Meeresgrund eine Kluft, aus der heißes Magma quillt. An solchen Plattengrenzen entstehen lange und hohe Gebirgsketten unter Wasser. An einigen Stellen ragen ihre Gipfel über den Meeresspiegel hinaus. Dort erblicken Island, die Galapagos-Inseln oder die Azoren das Licht der Erde.