Vom Rinnsal zum Strom – Fließgewässer
Sprudelnd tritt Grundwasser aus einer Quelle und fließt als dünnes Rinnsal oder als kleiner Bach den Hang hinab: Ein Fließgewässer ist entstanden. Alle Fließgewässer fangen einmal klein an. Auf ihrem Lauf in Richtung Mündung vereinigen sie sich mit anderen Fließgewässern und wachsen dabei immer weiter, bis ein Fluss oder sogar ein breiter Strom aus ihnen geworden ist. An seinem unteren Ende mündet das Fließgewässer in einen anderen Fluss, in einen See oder ins Meer.
Bäche, Flüsse oder Ströme – Bezeichnungen, die uns flüssig über die Lippen kommen, werden von Wissenschaftlern (Geografen) genau voneinander unterschieden. Einteilen lassen sie sich über ihre Wassermenge, über ihre Länge oder ihre Breite: Ist das Fließgewässer weniger als einen halben Meter breit, spricht man von einem Rinnsal, bei mehr als 2 Meter Breite von einem Bach. Schwillt das Gewässer bis zu 10 Meter Breite an, ist es ein Fluss. Und wenn es noch breiter wird, kann der Fluss als Strom bezeichnet werden. Von einem Strom spricht man beispielsweise beim Amazonas oder beim Nil, aber auch Rhein und Donau sind Ströme.
Die Wassermenge des Fließgewässers nimmt von der Quelle bis zu Mündung zu. Dennoch fließt es abwärts immer langsamer. Das kommt daher, dass der Hang, den es hinabfließt, oben steiler ist als unten. Und weil das Wasser oben schneller und talabwärts immer langsamer fließt, kann es am oberen Lauf mehr Sand und Geröll mitschleppen als am unteren. So wird am Oberlauf eines Flusses mehr Sand und Geröll abgetragen, am Unterlauf mehr abgelagert.