In Stein gemeißelt – Landschaften aus Sedimentgestein
Wie die Schichten einer Torte können verschiedene Sedimentgesteine übereinander lagern. Hebt sich der Untergrund unter den Schichten, werden sie gekippt. Stoßen Erdplatten aufeinander, werden sie gestaucht und aufgefaltet wie in den Alpen. Verwitterung und Abtragung nagen an diesen Sedimentschichten über Jahrmillionen. Je nach Härte des Sediments hinterlassen die Kräfte von Wasser, Kälte und Wind ihre Spuren und meißeln eindrucksvolle Landschaften in das Gestein.
Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Grand Canyon in Arizona: Hier hat sich der Colorado River eine Rinne durch verschiedene Gesteinsschichten gegraben. Gut erkennt man, wie sich weiches und härteres Gestein abwechseln: Das weiche Gestein gibt schnell nach, so entstehen schräge Hänge, das härtere Gestein bleibt stehen und bildet steile, fast senkrecht abfallende Wände. Wie eine Treppe führen diese Sedimentstufen zum heutigen Flusslauf hinunter und bieten dem Besucher einen spektakulären Anblick.
Aus Sedimentschichten bildete sich auch eine bekannte Großlandschaft in Deutschland: das Südwestdeutsche Schichtstufenland, das von Baden-Württemberg über Hessen und Bayern bis nach Thüringen reicht. Nach dem Einbrechen des Oberrheingrabens stellten sich hier die Sedimentschichten schräg. Je nach Härte des Gesteins wurden die einzelnen Schichten unterschiedlich stark abgetragen. Harte Kalksteine bildeten steile Stufen, während weiche, tonige Schichten stärker ausgewaschen wurden und heute als sanfte Böschungen und weite Stufenflächen die Landschaft ausmachen. Auf der linken Seite des Rheins liegt dieser Landschaft – fast wie spiegelverkehrt – das Nordfranzösische Stufenland gegenüber.