Gemäßigte Zone
Klirrende Kälte oder sengende Hitze gibt es hier nur selten. In der gemäßigten Zone werden kaum extreme Temperaturen gemessen. Niederschläge fallen das ganze Jahr über: im Sommer als Regen oder Hagel, in der kalten Jahreszeit manchmal als Schnee. Auch Deutschland liegt in diesen gemäßigten Breiten, die zwischen den Subtropen und den Polargebieten liegen.
Auf der Nordhalbkugel sind West- und Mitteleuropa ein Teil der gemäßigten Breiten, außerdem der mittlere Teil Nordamerikas und Mittelasien. Eine viel kleinere Fläche besitzt diese Klimazone auf der Südhalbkugel: Neuseeland, Südost-Australien, der Süden Afrikas und Südamerikas gehören dazu. In den gemäßigten Breiten lebt über ein Drittel der Weltbevölkerung, vor allem die hoch entwickelten Industrienationen wie die USA, Japan, China und viele Staaten Europas.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – ausgeprägte Jahreszeiten sind ein besonderes Kennzeichen der gemäßigten Zone. Weil die Temperaturen im Rhythmus der Jahreszeiten wechseln, hat sich die Vegetation angepasst. Um den Frost im Winter zu überleben, werfen die Laubbäume im Herbst ihre Blätter ab und bilden im Frühjahr neue. Nadelbäume sind durch die Wachsschicht ihrer Nadeln besonders gut gegen große Kälte geschützt. Laub- und Mischwälder sind die in den gemäßigten Breiten typische Vegetation.
Je weiter wir uns den Polen nähern, desto kälter wird es. In dieser kalt-gemäßigten Zone mit ihren langen Wintern wachsen vor allem Nadelbäume, weil sie besonders gut an eisige Temperaturen angepasst sind. Auf der Nordhalbkugel gibt es daher einen breiten Gürtel von Nadelwäldern in weiten Teilen Kanadas und Russlands, die auch als Taiga bekannt sind.
Typisch für die gemäßigte Zone ist: Je weiter man ins Landesinnere gelangt, desto trockener wird es. Während es im französischen Brest am Atlantischen Ozean das ganze Jahr über viel regnet, ist es in Sibirien weit im Inneren des Kontinents viel trockener. Dort sind auch die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter viel höher. Bei einem solchen trockenen Klima mit starken Temperaturschwankungen spricht man von Kontinentalklima. Wegen der großen Trockenheit wächst hier kaum Wald. Dagegen sind vermehrt Steppen zu finden – je nach Region auch Prärie (Nordamerika) oder Pampa (Südamerika) genannt. An manchen Orten ist es sogar so trocken, dass sich Halbwüsten und Wüsten, wie die Gobi in Zentralasien, gebildet haben.