Die ungleiche Verteilung von Trinkwasser
Den Wasserhahn aufdrehen und sauberes Trinkwasser abfüllen: So einfach wie bei uns ist das nicht überall auf der Erde. Denn, obwohl unser Planet zum größten Teil von Wasser bedeckt ist, herrscht in vielen Regionen der Erde Wassermangel. Schon heute haben über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Groß ist der Wassermangel bisher vor allem in den trockenen Gebieten Afrikas, in denen es kaum regnet. Hier müssen die Menschen oft kilometerweit bis zum nächsten Fluss oder Brunnen laufen. Wassermangel herrscht aber auch da, wo Süßwasser durch Bakterien verunreinigt ist. Oft fehlt den betroffenen Ländern das Geld, um das Wasser wie bei uns in Kläranlagen zu reinigen oder Meerwasser zu entsalzen.
Der Wasserverbrauch ist in den einzelnen Regionen der Erde sehr unterschiedlich. Die Industrienationen verbrauchen viel mehr Wasser als die Entwicklungsländer. Beim Wasserverbrauch fällt nicht nur das Wasser zum Trinken und Waschen ins Gewicht. Dort, wo viel konsumiert wird, ist auch der „virtuelle Wasserverbrauch“ am höchsten. Denn für die Herstellung der Produkte wird viel mehr Wasser verbraucht, als man ihnen auf den ersten Blick ansieht. Dieses unsichtbare Wasser, das in der Produktion verbraucht wird, heißt auch „virtuelles Wasser“.
Fachleute vermuten, dass in Zukunft immer mehr Menschen an Wassermangel leiden werden. Die wachsende Weltbevölkerung und die Verschmutzung des Wassers sind entscheidende Gründe für die knapper werdenden Vorräte. Aber auch die Erderwärmung wird die ungleiche Verteilung des Wassers vermutlich weiter verschlimmern. In Regionen, in denen es jetzt schon regelmäßig zu Überschwemmungen kommt, werden die Regenfälle zunehmen. Und sehr trockene Gegenden werden voraussichtlich noch weniger Regen abbekommen.