Der Superkontinent Pangäa
Wer eine Weltkarte etwas genauer betrachtet, stellt fest: Die Formen von Afrika passen zu Nord- und Südamerika fast so gut wie Teile eines Puzzles. Und tatsächlich sind die Kontinente so etwas Ähnliches wie auseinandergeschobene Puzzleteile. Nur ergeben sie zusammengefügt kein Bild, sondern einen einzigen großen Kontinent: Pangäa.
Pangäa existierte vor ungefähr 250 Millionen Jahren. In diesem Superkontinent waren alle Landmassen der Erde zusammengefasst und von einem einzigen Meer umgeben, Panthalassa genannt. Etwa vor 200 Millionen Jahren zerfiel Pangäa in zwei Teile – in Laurasia im Norden und Gondwana im Süden. Die beiden Kontinente zerbrachen später in noch kleinere Stücke. Danach waren Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Europa schon etwa in ihrer heutigen Form zu erkennen. Allerdings lagen diese Erdteile damals noch viel näher beisammen als heute. Erst im Lauf der Zeit entfernten sie sich immer mehr voneinander, denn zwischen Amerika im Westen und Afrika und Eurasien im Osten war ein Mittelozeanischer Rücken aufgebrochen. Ein neuer Ozean entstand: Der Atlantik, der bis heute weiter wächst. Nord- und Südamerika entfernen sich deshalb von Europa und Afrika jedes Jahr um ein paar Zentimeter.
Motor für die Reise der Erdteile und die Entstehung von Ozeanen sind Strömungen im heißen Erdinneren. Diese setzen die Platten ganz langsam in Bewegung. Zum Teil weichen oder brechen die Platten dadurch auseinander, an anderer Stelle driften sie wieder aufeinander zu.
Doch nicht nur die Form der Erdteile erzählt davon, wie sie einst zusammenhingen. Auch Gebirgszüge weisen darauf hin, wo Erdteile vor langer Zeit eins waren. So sind die Appalachen im Nordosten Amerikas Teil einer Bergkette, die sich über Grönland und Schottland bis nach Norwegen zieht. Getrennt wurde das Gebirge durch den Nordatlantik, der sich im Laufe der Zeit dazwischen geschoben hat. Diese Gebirgskette, die vor Jahrmillionen zusammenhing, lässt sich auf einer Weltkarte noch gut erkennen.