Video: Was ist Granit?
Granit ist ein sehr hartes Gestein, das zu den magmatischen Gesteinen zählt. Granit entsteht, wenn heißes Magma über einen sehr langen Zeitraum unter der Erdkruste erstarrt. Granit ist ein Tiefengestein (Plutonit) und bildet deutlich erkennbare Kristalle wie Feldspat, Quarz und Glimmer aus.
Granitgestein: hart und weitverbreitet
Granite kommen auf allen Kontinenten vor. Sie zählen zu den häufigsten Gesteinsarten der Erde. In Deutschland findet sich Granitgestein vor allem in den Mittelgebirgen: zum Beispiel im Bayrischen Wald, im Fichtelgebirge, im Schwarzwald, aber auch in den Zentralalpen. Eine besondere Eigenschaft von Granit ist seine ausgesprochene Härte. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Auf Granit beißen“, wenn eine Sache aussichtslos erscheint. Beim Bau der Höllentalbahn im Schwarzwald stießen die Arbeiter bei einigen Streckenabschnitten auf Granit. Zur Fertigstellung der Bahntrasse war deshalb nicht nur schweres Gerät und Fachwissen von Nöten; an manchen Stellen musste das Gestein sogar weggesprengt werden. Aufgrund seiner Härte wird Granit gerne als Pflasterstein oder für den Mauerbau verwendet.
Granit ist ein vulkanisches Gestein
Granit ist ein magmatisches Gestein. Seine Entstehungsgeschichte beginnt vor rund 400 Millionen Jahren durch tektonische Verwerfungen. Schiebt sich eine ozeanische Platte unter eine Kontinentalplatte, türmt sich ein Gebirge auf. Dabei geraten die Magmaströme unter der Erdkruste in Bewegung. Die glühende Masse drängt an die Erdoberfläche; es kommt zu Vulkanausbrüchen. Doch damit nicht genug: Unter der Erdkruste rumort es weiter. Aus den tieferen Schichten steigt heißes Magma in die obere Kruste auf. Allerdings gelangen diese Mengen glühenden Magmas gar nicht erst an die Oberfläche. Durch tektonische Bewegungen werden die Aufstiegswege des Magmas häufig abgeschnitten, so dass die glühende Masse wie ein Pfropf unter der Erde steckenbleibt.
Tiefengestein mit Mineralen
In dieser Tiefe, meist mehrere Kilometer unter der Erde, herrschen hohe Temperaturen. Sie bringen das Gestein zum Schmelzen, doch dauert es extrem lange bis sich das geschmolzene Material der unteren Erdkruste wieder abkühlt und schließlich erstarrt. Diese Zeitspanne kann 10 bis 15 Millionen Jahre umfassen. Granit zählt deshalb zu den Tiefengesteinen (in der Fachsprache: Plutonit). Plutonit ist von anderen Vulkangesteinen wie Basalt, Bimsstein oder Tuff zu unterscheiden, die unmittelbar nach Vulkanausbrüchen an der Erdoberfläche erstarren. Typisch für Granitgestein ist die Ausbildung von Kristallen: Vor allem der rötlich-weiße Feldspat, der gräulich durchscheinende Quarz und der dunkel glänzende Glimmer zählen zu den Hauptmineralen, die in Granit vorkommen. Findet man Granit als anstehendes Gestein, das heißt an der Erdoberfläche, sind die verschiedenen Kristalle gut mit bloßem Auge sichtbar.