Video: Was ist Schiefer?
Schiefer ist ein sehr altes Gestein, das vor 400 Millionen Jahren durch Ablagerungen von Tonschlick am Meeresboden entstand. Mit der Ausbildung von Gebirgen entstand die typische Schieferstruktur. Durch die gute Spaltbarkeit ist Schiefer sehr geeignet für die Herstellung von Dachplatten.
Entstehung von Schiefergestein
Schieferhäuser- und Dächer prägen das Bild vieler Ortschaften in Deutschland, zum Beispiel im Hunsrück, in der Eifel oder an der Mosel. Hier wird nach guter Tradition Schiefer abgebaut und verarbeitet. Schiefer ist ein sehr altes Gestein, ein sogenanntes Sedimentgestein. Es entstand durch Ablagerungen vor 400 Millionen Jahren in der erdgeschichtlichen Zeit des Devon. Zu dieser Zeit war das Gebiet von Eifel, Mosel und Hunsrück ein tropisches Meer. Durch die Flüsse gelangten große Mengen von Verwitterungsschutt dorthin und lagerten sich als Tonschlamm in den Senken am Meeresboden ab. Unter ihrem eigenen Druck verdichteten sich die feinkörnigen Tonschlick-Sedimente und verfestigten sich zu Tonstein. Als sich später die Gebirge bildeten, wurden die Tonsteinschichten durch seitlichen Druck aufgefaltet. Es entstand die typische Schieferstruktur, die in der Fachsprache auch Schieferungsfläche heißt.
Tradition in Deutschland: Schieferbergwerke
In Deutschland wird an mehreren Standorten Schiefer abgebaut. Einer der traditionellen Abbauorte ist das Schieferbergwerk Altlay im Hunsrück. Das Gestein wird dort unter Tage in einer Tiefe von 120 Metern mit modernen Geräten und Maschinen abgebaut. Beim Abbau müssen die Bergmänner darauf achten, dass das Schiefergestein möglichst frei von anderen Gesteinsschichten ist. Ist eine gute Stelle gefunden, beginnt die Arbeit: Die Wand wird mit einer speziellen Säge vorbereitet und später Block für Block mit dem Presslufthammer aus dem Berg gelöst. Eine Bergwerksbahn transportiert die mehrere Tonnen schweren Schieferblöcke ans Tageslicht. Dort werden die Blöcke in Fertigungshallen weiterverarbeitet und in handliche Stücke gespalten.
Gut fürs Dach: Schiefer
Das gemeinsame Merkmal aller Schieferarten ist die ausgezeichnete Spaltbarkeit. Das macht dieses Gestein so wertvoll beim Hausbau, insbesondere für das Dachdecken. Besonders beliebt sind die dunklen Tonschieferplatten für Dächer. Warum? Sie halten Frost aus, sind säurefest und gelten als langlebiges Material. In vielen Ortschaften sind aber auch Fassaden und Giebel mit Schieferplatten verkleidet. Kaum zu glauben, dass jede Platte noch heute in Handarbeit gespalten und zugerichtet werden muss. Obwohl Deutschland ein traditionelles Land für den Schieferabbau ist, gilt Frankreich mit weitem Abstand als das größte Verbraucherland. Weitere Länder für den traditionellen Schieferabbau in Europa sind England und Spanien.