Bei den Bauern im Schweizer Appenzellerland sind noch uralte Bräuche zu finden. Hier lebt eine Musiktradition, die von alters her Menschen, Tiere und Landschaft verbindet. Bei der Alpauffahrt und beim Abtrieb, beim Feierabend auf der Alp und bei festlichen Gottesdiensten im Tal singen die Sennen „Rugguserli“ - einen mehrstimmigen Naturjodel ohne Worte, der so archaisch wirkt wie die Gebirgslandschaft des Alpsteins. In den Bergen schlägt das Wetter oft schnell um, und Nebel behindert die Sicht. Das auf der Alp verstreute Vieh zu finden, dabei helfen die Kuhschellen ebenso wie der Lockruf der Sennen, in dem einige den Ursprung des Naturjodels sehen.
Landwirtschaft in Appenzell
Die Alpwirtschaft im Appenzellerland ist kein Nostalgiebetrieb, die Melkmaschine hat längst Einzug gehalten. Dennoch können die Sennen mit Betrieben im Tal oder Massentierhaltung nicht konkurrieren. Sie sind heute hoch subventionierte Landschaftspfleger. Denn ohne Bewirtschaftung gäbe es keine Alpwiesen mehr, und eine jahrhundertealte Kulturlandschaft würde verschwinden.