Themen
- Filmanalyse
- Kameraeinstellungsgrößen
- Kameraperspektiven
- Wirkung von Musik
- Interview im Film
- Film selbst drehen
Fach
Deutsch, Sachunterrricht
Klassenstufen
3. und 4. Klasse
Angesprochene Themen
In "Kamera, Cut und Klappe - Filmbegriffe für Einsteiger" erklärt Ralph Caspers anschaulich grundlegende filmische Mittel rund um Kamera, Licht, Schnitt und Ton. Mithilfe von Ausschnitten aus dem Film und kurzen praktischen Übungen lernen die Schülerinnen und Schüler die zentralen filmischen Mittel und ihre Wirkung kennen.
Anlage der Unterrichtsvorschläge
Im Mittelpunkt der kurzen Unterrichtseinheiten stehen praktische Übungen mit der Foto- oder Videokamera bzw. am Computer. Die Wirkung von Kameraeinstellungsgrößen und Kameraperspektiven probieren die Schülerinnen und Schüler mit der digitalen Fotokamera aus. Die Übungen sind technisch unaufwändig und in einer Unterrichtsstunde gut umsetzbar.
Auch die Wirkung von Musik im Film wird an einem praktischen Beispiel deutlich, wenn die Schülerinnen und Schüler zur selben Szene je nach Musikversion unterschiedliche Geschichten erfinden. Erste Erfahrungen mit der Filmkamera lassen sich gut in Interviewübungen sammeln.
Die Schülerinnen und Schüler können das Gelernte schließlich zusammen in einem kleinen Filmprojekt anwenden, in dem sie einen kurzen dokumentarischen Film über die eigene Schule drehen. Mit der MOSE-Methode lassen sich aus ersten Themenideen schnell Geschichten für den Film entwickeln. Die 5-Shot-Technik ist eine einfache Methode, wie man jede Situation so filmen kann, dass die wichtigen Informationen im Bild festgehalten werden.
Das Material greift immer wieder auf die Seite www.dokmal.de zurück, ein Internetangebot von Planet Schule für ältere Kinder und Jugendliche rund um Filmbildung und Doku-Formate. Die Glossarfilme und die Quizreihen in der "Mach mit"-Rubrik eignen sich auch gut für die Grundschule.
Die Unterrichtseinheiten für die Grundschule wurden aus ausführlicheren Modulen für die Sekundarstufe 1 entwickelt. Die Autorin der Module für die Sek 1 ist Ines Müller, Lehrerin und Kamerafrau, die bei Film und Schule NRW als Filmbildungsreferentin arbeitet.
Bezüge zu den Lehrplänen in Nordrhein-Westfalen, Stand September 2012
Medienpass NRW Primarstufe
Bedienen und anwenden
Die Schülerinnen und Schüler wenden Basisfunktionen digitaler Medien (Computer, digitale Fotoapparate) an.
Produzieren und Präsentieren
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten unter Anleitung altersgemäße Medienprodukte und stellen ihre Ergebnisse vor.
Analysieren und Reflektieren
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben an ausgewählten Filmbeispielen die Wirkung stilistischer Merkmale.
Deutsch
Lesen - mit Medien umgehen
Die Schülerinnen und Schüler ....
- nutzen Angebote im Hörfunk und Fernsehen, auf Bild- und Tonträgern und wählen sie begründet aus.
- nutzen Medien zur Gestaltung eigener Medienbeiträge.
- bewerten Medienbeiträge kritisch.
Sachunterricht
Zeit und Kultur
Die Schülerinnen und Schüler ...
- vergleichen alte und neue Medien miteinander und dokumentieren ihre Ergebnisse.
- untersuchen kritisch Unterhaltungs- und Informationsmedien und begründen Regeln zum sinnvollen Umgang mit ihnen.
Thema
- Bedeutung und Funktion der Kamera-Einstellungsgrößen
Material bei www.dokmal.de
Film, aus dem Ausschnitte gezeigt werden
Kamera, Cut und Klappe – Filmbegriffe für Einsteiger
Lernziele
Kamera-Einstellungsgrößen bestimmen, wie groß Personen oder Objekte im Bild zu sehen sind. Es gibt viele verschiedene Einstellungsgrößen von "ganz klein" bis "ganz groß": Totale, Amerikanisch, Nahe, Groß und Detail sind die wichtigsten Größen, "dazwischen" gibt es die Halbtotale oder die Halbnahe.
Mit der Wahl der Einstellungsgröße lenkt man den Blick des Betrachters: Was sieht er und worauf wird seine Aufmerksamkeit gelenkt? Jede Einstellungsgröße hat eine Funktion und wird mit einer bestimmten Absicht gewählt. Die Totale verschafft dem Zuschauer zum Beispiel einen Überblick, wo die Szene spielt. In der Großeinstellung kann man Gefühle und Regungen im Gesicht einer Person ablesen.
Mithilfe von Einstellungsgrößen lernt man Personen kennen. Über die Einstellungsgröße kann ein Betrachter einer Person nahe kommen oder sich von ihr entfernen. Je näher die Kamera ans gefilmte Objekt rückt, desto emotionaler werden die Zuschauerinnen und Zuschauer angesprochen. Umgekehrt schafft größere Entfernung oft mehr Distanz. Einstellungsgrößen sind relative Größen, die sich besonders gut anhand von Menschen und Landschaften im Film beschreiben und unterscheiden lassen.
Die Einstellungsgrößen gehören zu den zentralen filmischen Gestaltungsmitteln. Die Schülerinnen und Schüler lernen die wichtigsten Einstellungsgrößen und ihre Funktion kennen und wenden ihr Wissen in einer praktischen Übung mit der digitalen Fotokamera an.
Auf Arbeitsblatt 1 "Übersicht der Unterrichtseinheit" wird der Ablauf der Unterrichtseinheit mit den benötigten Materialien in einer Tabelle dargestellt.
Arbeitsblatt 1: Tabelle Unterrichtseinheit
Übersicht mit einem tabellarischen Ablauf der Unterrichtseinheit mit den benötigten Materialien.
Einstieg: Ralph Caspers erklärt Einstellungsgrößen
Was Einstellungsgrößen sind und welche es gibt, lässt sich am besten mit einem Ausschnitt aus dem Film "Kamera, Cut und Klappe" erklären. Ralph Caspers zeigt darin anschaulich, was eine Einstellungsgröße ist und welche verschiedenen Größen es gibt. Der Ausschnitt dauert nur knapp drei Minuten (Timecode Anfang bis 02:58 Min.).
Bevor die Schülerinnen und Schüler sich die Einstellunsgrößen vertiefend erarbeiten, testen sie im Einsteigerquiz auf der Seite www.dokmal.de, ob sie die wichtigsten Einstellungsgrößen schon unterscheiden können. Das Quiz arbeitet mit Bildern aus dem Film mit Ralph Caspers.
Im Computerraum können die Schüler das Quiz in Partnerarbeit am Computer lösen. Alternativ lässt es sich auch am Beamer oder einer interaktiven Tafel mit der ganzen Klasse lösen. Dann kann abwechselnd jeweils ein Kind den Computer bedienen.
Im Anschluss erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Einstellungsgrößen mithilfe der Arbeitsblätter 2 bis 5. Dabei nimmt sich jedes Kind eine Einstellungsgröße vor, liest den Text und unterstreicht die wichtigsten Informationen.
Anschließend kommen die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen zusammen, in denen sie ihr Wissen gemeinsam praktisch anwenden. In den Gruppen sollte jede Einstellungsgröße vertreten sein, jede Gruppe hat also vier Mitglieder.
Jede Gruppe erhält eine digitale Fotokamera und Arbeitsblatt 6 "Fotogeschichte". In der Klasse werden kurz die wichtigsten Funktionen der Kamera erklärt. Wichtig sind die Funktionen: Zoomen, Auslösen, Ansehen, Löschen.
Auf Arbeitsblatt 6 "Fotogeschichte" wird die Gruppenübung erklärt. Wir haben eine einfache Geschichte vorgegeben, die die Schüler in sechs Fotos mit unterschiedlichen Einstellungen umsetzen sollen. Die Arbeitsschritte sind auf dem Arbeitsblatt beschrieben. Wichtig ist der Hinweis, dass die Aufnahmen immer im Querformat gemacht werden müssen. Das ist für die anschließende Betrachtung am Fernseher wichtig. Alle Gruppen können in einem Klassenraum arbeiten.
Arbeitsblatt 2: Infoblatt Totale
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich mithilfe des Infoblattes die Einstellungsgröße "Totale".
Arbeitsblatt 3: Amerikanische
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich mithilfe des Infoblattes die Einstellungsgröße "Amerikanische".
Arbeitsblatt 4: Infoblatt Nahe
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich mithilfe des Infoblattes die Einstellungsgröße "Nahe".
Arbeitsblatt 5: Infoblatt Groß und Detail
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich mithilfe des Infoblattes die Einstellungsgröße "Groß und Detail".
Arbeitsblatt 6: Fotogeschichte
Anhand einer einfachen vorgegebenen Geschichte sollen die Schüler und Schülerinnen die Geschichte in sechs Fotos mit unterschiedlichen Einstellungen umsetzen.
In der folgenden Präsentationsphase zeigen die Gruppen auf dem Fernsehbildschirm oder am Beamer ihre Geschichten und erklären kurz, warum sie welche Einstellungsgröße gewählt haben. Vermutlich werden die Gruppen für die gleichen Szenen unterschiedliche Einstellungsgrößen genommen haben. An diesen verschiedenen Ausschnitten lassen sich im Unterrichtsgespräch sehr gut noch einmal die Unterscheidungsmerkmale und Funktionen der jeweiligen Einstellungsgrößen besprechen.
Zuhause können die Schülerinnen und Schüler weitere Quizrunden in der "Mach mit"-Rubrik auf der Seite www.dokmal.de lösen.
Auch Sie können mit Ihrer Klasse eine eigene Quizrunde zu Kamera-Einstellungsgrößen herstellen und zum Beispiel auf die Internetseite Ihrer Schule stellen oder als Papierquiz ausdrucken.
Planet Schule kann Ihnen dabei helfen, das Quiz in ähnlicher Form wie auf www.dokmal.de in die Internetseite Ihrer Schule einzubauen. Wenn Sie daran Interesse haben, schreiben Sie an planet-schule@wdr.de. Wir unterstützen Sie gerne.
Links
Thema
- Interviews im Film
- erste praktische Filmübung anhand eines Interviews
Material bei www.dokmal.de
Lernziele
Das Interview gehört zu den wichtigsten Bestandteilen in Dokumentarfilmen oder anderen dokumentarischen Sendungen. Im Grunde ist ein Interview eine Befragung: Ein Interviewer fragt, der Interviewpartner antwortet. Vorher wurde verabredet: Das Gespräch ist zur Veröffentlichung bestimmt.
Ihre Schülerinnen und Schüler kennen Interviews aus dem Fernsehen. Es ist eine dokumentarische Form, die sie gut selbst anwenden können. Interviews eignen sich zudem sehr gut, erste praktische Erfahrungen vor und hinter der Filmkamera zu sammeln.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, ein Interview vorzubereiten und sich gute Fragen zu überlegen. Beim Filmen des Interviews lernen sie, einen sinnvollen Bildausschnitt auszuwählen.
Arbeitsblatt 1 enthält eine tabellarische Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Arbeitsblatt 1: Übersicht Unterrichtseinheit
Arbeitsblatt mit einer tabellarischen Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Einstieg: Was gehört zu einem Interview
Als Einstieg sammeln die Schülerinnen und Schüler im Unterrichtsgespräch, was sie über Interviews wissen. Ziel der Unterrichtseinheit ist es, ein eigenes Interview vorzubereiten und zu filmen. Die Sammlung soll deshalb auch dazu dienen, dass die Schülerinnen und Schüler überlegen, was bei der Vorbereitung und Durchführung eines Interviews wohl wichtig ist.
Im Anschluss lesen die Schülerinnen und Schüler das Infoblatt Interview (Arbeitsblatt 2 "Infoblatt Interview") und erstellen in Partnerarbeit eine Checkliste, was man machen muss, wenn man ein Interview filmen muss (Arbeitsblatt 3 "Checkliste Interview"). Die Checklisten werden in der Lerngruppe besprochen. Die Schülerinnen und Schüler ergänzen ihre eigenen Lösungen, so dass jeder eine vollständige Checkliste hat, die als Hilfestellung für die Vorbereitung des eigenen Interviews dient.
Wie man Fragen stellt, ist Thema von Arbeitsblatt 4 "Infoblatt Fragearten". Dort wird der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fragen erläutert. Die Schülerinnen und Schüler sollen jeweils eigene Beispiele für offene und geschlossene Fragen finden.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man offene Fragen stellt, bearbeiten sie Arbeitsblatt 5 "Interview andersherum", auf dem sie Fragen für vorgegebene Antworten finden müssen. In der Klasse werden die Fragen verglichen und besprochen. Im Unterrichtsgespräch wird schnell klar, dass es selten nur eine mögliche Frage gibt.
Für die Vorbereitung der eigenen Interviews ist es wichtig, die Vorteile offener Fragen herauszuarbeiten. Die Gesprächspartner müssen dann etwas mehr über sich oder zum Thema erzählen und es kommt ein Gespräch auf. Erfahrungsgemäß neigen Schülerinnen und Schüler zu geschlossenen Fragen.
Arbeitsblatt 2: Infoblatt Interview
Infoblatt zum Einstieg in das Thema Interview mit Erklärungen, was ein Interview ausmacht.
Arbeitsblatt 3: Checkliste Interview
Die Schüler und Schülerinnen erstellen in Partnerarbeit eine Checkliste, was man machen muss, wenn man ein Interview filmen will.
Arbeitsblatt 4: Infoblatt Frageart
Infoblatt mit einer Übersicht, wie man während eines Interviews Fragen stellt.
Arbeitsblatt 5: Interview andersherum
Die Schüler und Schülerinnen müssen Fragen für vorgegebene Antworten finden.
Praktische Übung: Interview
Für kurze Interviewübungen ist es am einfachsten, in der Schule Menschen zu interviewen, die etwas über ihre Arbeit an der Schule erzählen können. Dieses Thema zieht sich als Beispiel bereits durch alle Arbeitsblätter.
Die Schülerinnen und Schüler bilden Gruppen und bereiten ihre Interviews vor: Wen wollen sie interviewen, welche Fragen stellen sie und wo wird das Gespräch gefilmt?
Bevor es losgeht, gibt es eine kurze Einführung in die Kameratechnik. Dazu schauen sie die Glossarfilme an, in denen Ralph Caspers Kamera, Mikrofon und Stativ erklärt.
Die Schüler sollten nach Möglichkeit ein Stativ und ein externes Mikrofon benutzen, damit die Aufnahmen gelingen.
Die Lehrerin oder der Lehrer sollte sich vor der Stunde mit der Videokamera vertraut machen. Zu Beginn stellt sie/er eine Videokamera auf ein Stativ in den Klassenraum und legt das Zubehör Mikrofon, Mikrofonkabel und Kopfhörer dazu. Die Schüler stehen um die Kamera herum und beschreiben, was sie sehen. Nach der Beschreibungsphase stellt der Lehrer die Frage, wie denn nun eine Videokamera funktioniert. Die Schüler äußern Vermutungen und probieren einzelne Funktionen aus.
In der nächsten Phase sitzen die Schülerinnen und Schüler im Stuhlkreis und filmen sich gegenseitig. Ein Schüler steht auf, nimmt die Kamera, die auf dem Stativ steht und filmt seine Nachbarin. Die sagt ins externe Mikrofon: "Meine Lieblingsserie ist..., weil...". Der Schüler stellt die Kamera aus und übergibt an die nächste Schülerin und so weiter. Es ist wichtig, dass die Schüler schon jetzt das gesamte Equipment benutzen, das sie beim Interviewdreh einsetzen sollen, damit sie nicht auf die Idee kommen, ohne Stativ zu filmen oder nur das interne Mikrofon zu benutzen. Zudem ist es notwendig, alle Automatik-Funktionen der Kamera (Schärfe, Weißabgleich) eingeschaltet zu haben.
Während der Übung können die Schüler, die bereits mit der Kamera gefilmt haben, Arbeitsblatt 6 "Funktionen der Kamera" ausfüllen. Auf dem Arbeitsblatt ist eine Videokamera abgebildet, die Schüler schreiben Erklärungen an die Abbildung, wo die Aufnahmetaste, Powertaste und andere Funktionen zu finden sind. Ihre Ergebnisse können sie mit Lösungsblatt (Arbeitsblatt 7 "Lösung Kamerafunktionen") abgleichen.
Im Anschluss an diese Runde betrachtet die Klasse gemeinsam einige der Aufnahmen und bespricht die Ergebnisse. Fehler werden in der Regel beim Ton und der Kamera-Einstellung gemacht. Der Kopf des Gesprächspartners sollte gut im Bild zu sehen sein. Das Mikrofon muss so nah an die Person gehalten werden, dass sie gut zu verstehen ist. Der Lehrer weist auf solche typischen Fehler hin.
Arbeitsblatt 6a: Funktionen der Kamera
Auf dem Arbeitsblatt ist eine Videokamera abgebildet, die Schüler schreiben Erklärungen an die Abbildung, wo die Aufnahmetaste, Powertaste und andere Funktionen zu finden sind.
Arbeitsblatt 6b: Loesung Kamerafunktionen
Lösungsblatt: Auf dem Arbeitsblatt ist eine Videokamera abgebildet, die Schüler schreiben Erklärungen an die Abbildung, wo die Aufnahmetaste, Powertaste und andere Funktionen zu finden sind.
Nach der Kameraübung gehen die Gruppen daran, ihr geplantes Interview zu drehen. In jeder Gruppe sollten die Aufgaben festgelegt werden:
- Wer übernimmt die Kamera?
- Wer hält das Mikrofon und überprüft mit Kopfhörern den Ton?
- Wer stellt die Fragen?
- Wer führt Regie, behält also den Überblick?
Die Lehrerin bzw. der Lehrer sollte die Gruppen während des Drehs besuchen. Die Ergebnisse werden anschließend in der Klasse gewürdigt und besprochen.
Thema
- Dokumentarisches Filmprojekt vorbereiten
- 5-Shot-Technik
Material bei www.dokmal.de
Film, aus dem Ausschnitte gezeigt werden
Kamera, Cut und Klappe – Filmbegriffe für Einsteiger
Lernziele
Ziel dieser Unterrichteinheit ist es, mit der Klasse einen kurzen dokumentarischen Film zu drehen. Die Schülerinnen und Schüler suchen ihre Themen, recherchieren an den vorgesehenen Drehorten und planen den Dreh.
Mit der 5-Shot-Technik lernen sie, wie man Situationen filmen kann und die wichtigsten Informationen in Bildern festhält.
Die Schülerinnen und Schüler sollten vorher bereits Kamera-Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven kennen gelernt und in der Unterrichtseinheit zum Thema Interview erste Erfahrungen mit der Kamera gemacht haben.
Arbeitsblatt 1 enthält eine tabellarische Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Arbeitsblatt 1: Tabelle Unterrichtseinheit
Arbeitsblatt mit einer tabellarischen Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Rechtliche Aspekte
Als Thema für eine dokumentarische Beobachtung bietet sich die eigene Schule an. Die Vorbereitungen des Drehs werden dadurch überschaubar – die Drehorte sind bekannt und leicht zugänglich, die notwendigen Genehmigungen in der Regel einfach zu bekommen.
Wenn der Film außerhalb der Klasse gezeigt werden soll, ist das Einverständnis der gefilmten Personen bzw. der Erziehungsberechtigten nötig. Der Schulleiter muss als Hausherr den Dreh in der Schule genehmigen.
Themen finden
Um einen kurzen dokumentarischen Film über die eigene Schule zu drehen, gilt es zu Beginn zu überlegen, was man zeigen will: den Alltag an der Schule oder etwas Besonderes, was die Schule auszeichnet? Sollen mehrere Personen im Mittelpunkt stehen und zum Beispiel einen Vormittag lang begleitet werden? Oder nimmt man sich verschiedene Orte und Zeiten vor, zum Beispiel den Schulbeginn, die Pause, eine Schulstunde und Nachmittags-AGs?
Die Schülerinnen und Schüler haben sicherlich viele Ideen, die im Unterrichtsgespräch gesammelt werden. Die sogenannte MOSE-Methode ist hilfreich, wenn es Schülern schwer fällt, auf Ideen zu kommen. Diese Methode ist eine Form des Brainstormings. Ein Thema wird in die Kategorien Menschen, Orte, Sachen und Ereignisse aufgeteilt. Hat man sich für einen Ort – zum Beispiel die Pausenhalle – entschieden, überlegt man, welche Menschen, Sachen und Ereignisse für diesen Ort typisch sind.
Oder man wählt den Hausmeister als Person aus und überlegt nun typische Orte, Sachen und Ereignisse. Daraus ergibt sich ein Thema bzw. eine Geschichte, die sich filmen lässt. Zumindest erhält man Anhaltspunkte für die weiteren Überlegungen.
Auf Arbeitsblatt 2 "Themenfindung MOSE" ist eine entsprechende Tabelle angelegt. Die Schüler können zunächst allein überlegen, danach in kleinen Gruppen die Ideen besprechen und eventuell verändern. In der Klasse werden die Ergebnisse zusammengetragen und die Ideen ausgewählt, die tatsächlich umgesetzt werden sollen. Die Klasse wird in Gruppen aufgeteilt, die jeweils eine Geschichte/Situation vorbereitet und aufnimmt.
Arbeitsblatt 2: Themenfindung nach MOSE
Auf dem Arbeitsblatt ist eine Tabelle mit den Kategorien Menschen, Orte, Sachen und Ereignisse angelegt. Die Schüler können zunächst allein überlegen, danach in kleinen Gruppen die Ideen besprechen und eventuell verändern.
Den Dreh vorbereiten
Im nächsten Schritt muss der Dreh vorbereitet werden. Dazu gehört zunächst zu prüfen, ob die Ideen tatsächlich umsetzbar sind. Das ist beim Film gar nicht immer so einfach. Einige Fragen müssen deshalb unbedingt vorher geklärt werden, denn an ihnen kann das ganze Filmprojekt scheitern:
- Dürfen und können die Schülerinnen und Schüler an den Orten filmen? Nicht immer kann man an allen gewünschten Orten auch tatsächlich drehen – bei Klassenarbeiten ist es zum Beispiel schwierig, mit der Kamera dabei zu sein. Oder das Büro des Hausmeisters ist viel zu klein und zu dunkel, um mit dem Filmteam dort zu drehen.
- Sind die Personen einverstanden, dass sie gefilmt werden? Bei Schülerinnen und Schüler müssen dies auch die Eltern erlauben.
- Ist genug Zeit zu filmen und eine Aufnahme vielleicht auch zu wiederholen?
Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine Checkliste auf Arbeitsblatt 2 "Checkliste Vorbereitung". Die Gruppen klären mithilfe der Checkliste die Fragen für die Situation, die sie filmen wollen. Sie berichten in der Klasse von ihren Ergebnissen.
Arbeitsblatt 3: Checkliste Vorbereitung
Die Gruppen klären mithilfe einer Checkliste die Fragen für die Situation, die sie filmen wollen. Sie berichten in der Klasse von ihren Ergebnissen.
Den Dreh proben
Auch wenn man alltägliche Situationen dokumentieren will, muss man sich vorher möglichst genau informieren, um für den Dreh vorbereitet zu sein. Will man zum Beispiel die große Pause filmen, sollte man schon vorher einmal mehrere Pausen beobachten und versuchen, ganz bewusst wahrzunehmen, was alles passieren kann.
Wo stellt man die Kamera am besten auf, um etwas Interessantes zu filmen? Man sollte sich zum Beispiel über die Tagesabläufe des Hausmeisters informieren, um die typischen Situationen zu finden, in denen man ihn filmen kann. Dazu sind kurze Vorgespräche mit den Personen sinnvoll.
Nicht nur Stift und Block sind bei der Recherche wichtig. In der Vorbereitung von Filmen sind Fotos besonders hilfreich. Beim Fotografieren kann man die richtigen Kamerapositionen ausprobieren. Nicht zu unterschätzen ist der Effekt, dass die Schülerinnen und Schüler beim Fotografieren schon einmal ihre Rolle "hinter der Kamera" üben.
Die sogenannte 5-Shot-Technik ist gutes Hilfsmittel, mit dem die Schüler wirklich alles Wichtige eines Ereignisses filmen. Die 5-Shot-Technik ist eine Abfolge von fünf Einstellungen in verschiedenen Einstellungsgrößen, die man auf jeden Fall aufnehmen sollte, um eine Situation später im Film gut dokumentieren zu können.
Bei diesen Einstellungen orientiert man sich an den journalistischen W-Fragen, zunächst an "Wo?", "Wer?" und "Was?". Wenn sich die Schüler beim späteren Drehen an dieses Verfahren halten, können sie fast jede Situation verständlich und interessant im Film erzählen. Die fünf Einstellungen bieten zudem eine gute Materialgrundlage, wenn der Film geschnitten werden soll, weil sie in unterschiedlicher Reihenfolge miteinander kombiniert werden können.
Diese Methode probieren die Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase zunächst mit der Fotokamera aus. Sie arbeiten in denselben Gruppen, in denen sie auch später drehen werden.
Die Aufgabe wird auf Arbeitsblatt 4 "Aufgabe 5-Shot-Technik" erklärt. Mithilfe der Think-pair-share-Methode erarbeiten sie sich mit einem Informationsblatt (Arbeitsblatt 5 "Infoblatt 5-Shot-Technik") diese Technik. Zunächst verarbeiten sie die Informationen alleine, besprechen die Inhalte dann mit ihrem Nachbarn, um sich anschließend in der gesamten Gruppe über ihren Wissensstand auszutauschen. So unterstützen sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig in ihrem Wissenserwerb.
Die Schülerinnen und Schüler sollten vorher die Kamera-Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven kennengelernt haben. Falls Sie die Unterrichtseinheiten nicht durchgenommen haben, schauen sich die Schüler auch den Ausschnitt aus dem Film "Kamera, Cut und Klappe – Filmbegriffe für Einsteiger" mit Ralph Caspers dazu an (Timecode Anfang bis 04:16 Min.).
So vorbereitet, versuchen sich die Schülerinnen und Schüler nun in ihren Gruppen an einer konkreten Umsetzung der 5-Shot-Methode. Sie erstellen eine Fotodokumentation ihrer Situation/ihres Ereignisses.
Damit erproben sie nicht nur die 5-Shot-Methode für das Filmen von Situationen, sondern recherchieren auch wichtige Informationen für die spätere Filmbeobachtung. Wichtig ist, dass die Aufnahmen im Querformat aufgenommen werden, denn das entspricht dem Filmformat. Am Ende haben die Gruppen jeweils fünf Einstellungen in der richtigen Reihenfolge. Sie werden in der Klasse gezeigt und besprochen.
Arbeitsblatt 4: Aufgabe 5-Shot-Technik
Mithilfe der Think-pair-share-Methode erarbeiten sich die Schüler und Schülerinnen mit einem Informationsblatt die 5-Shot-Technik.
Arbeitsblatt 5: Infoblatt 5-Shot-Technik
Infoblatt zur 5-Shot-Technik zum Lesen.
Der Dreh
So vorbereitet, können die Schülerinnen und Schüler die eigentlichen Filmaufnahmen machen. Mit der Videokamera haben sie sich bereits in der Unterrichtseinheit zum Interview vertraut gemacht. Falls Sie die Einheit nicht behandelt haben, können Sie von dort die Übungen übernehmen, wie die Schüler die Kamera kennen lernen können.
Vor dem Dreh sollten in jeder Gruppe die Aufgaben festgelegt werden:
- Wer übernimmt die Kamera?
- Wer hält das Mikrofon und überprüft mit Kopfhörern den Ton?
- Wer führt Regie, behält also den Überblick?
- Wer stellt die Fragen, falls Interviews eingebaut werden sollen?
Damit die Filme hinterher möglichst wenig geschnitten werden müssen, sollten die Schülerinnen und Schüler im sogenannten Kameraschnitt drehen. Kameraschnitt bedeutet, dass die Einstellungen in der chronologisch richtigen Reihenfolge gedreht werden. Nach jeder Einstellung wird die Kamera angehalten, die nächste Einstellung vorbereitet und dann weitergedreht. Die Aufnahmen werden also in der Reihenfolge aufgenommen, in der sie auch gezeigt werden sollen.
Die Lehrerin bzw. der Lehrer sollte die Gruppen während des Drehs besuchen. Die Ergebnisse werden anschließend in der Klasse gewürdigt und besprochen.
Thema
- Wirkung von Musik im Film
- Sprecherkommentar für einen Filmausschnitt schreiben und aufnehmen
Material bei www.dokmal.de
Film, aus dem Ausschnitte gezeigt werden
Kamera, Cut und Klappe – Filmbegriffe für Einsteiger
Lernziele
Welche Musik im Film eingesetzt wird, ist eine wichtige und oft schwierige Entscheidung für die Filmemacherin oder den Filmemacher. Denn: Die Musik kann die Wirkung von Bildern oder einer Szene stark beeinflussen: Ob zum Beispiel ein Spaziergang im Wald heiter, spannend oder gruselig "rüberkommt", hängt nicht zuletzt von der Musik ab.
Musik im Film einzusetzen, ist also eine sehr bewusste Entscheidung von Filmemachern. In dokumentarischen Formaten wird Musik meist sparsamer und dezenter eingesetzt. Trotzdem beeinflusst sie auch hier die Stimmung eines Filmes.
Zum Ton im Film gehören neben der Musik die Sprache – Originaltöne (O-Töne) und Sprecherkommentare – Geräusche (Atmo) und sogar Stille.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Wirkung der Musik an einem kurzen Filmausschnitt mit zwei Musikversionen kennen. Sie erfinden eine Geschichte und schreiben einen passenden Sprechertext für die Szene. Der Sprechertext wird am Computer aufgenommen.
Arbeitsblatt 1 enthält eine tabellarische Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Arbeitsblatt 1: Übersicht Unterrichtseinheit
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Wirkung der Musik an einem kurzen Filmausschnitt mit zwei Musikversionen kennen. Sie erfinden eine Geschichte und schreiben einen passenden Sprechertext für die Szene. Der Sprechertext wird am Computer aufgenommen. Das Arbeitsblatt enthält eine tabellarische Übersicht über die Unterrichtseinheit.
Einstieg: Filmausschnitt ohne Ton
Die Wirkung von Musik erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler an einem praktischen Beispiel. Ein acht Sekunden langer Ausschnitt aus dem Glossarfilm "Kamera, Cut und Klappe" liegt mit zwei verschiedenen Musikversionen vor: eine dramatische Musik erzeugt eine Krimi-Atmosphäre und eine lustige Musik erinnert an einen Kinderfilm.
In dem Ausschnitt läuft Ralph Caspers suchend über das Gelände eines alten Stahlwerks. Die Schülerinnen und Schüler erfinden arbeitsteilig eine Geschichte für die Szene: Warum läuft Ralph Caspers über das Gelände und schaut sich dabei immer wieder um?
Szene mit zwei Musikversionen vertonen
Zu Beginn sehen alle Schüler den Ausschnitt ganz ohne Ton, also auch ohne die Musik. Sie äußern sich spontan – was sehen sie, wo spielt der Ausschnitt?
Wie wirkt die Szene auf die Schüler ganz ohne Ton? Was fehlt ihnen vor allem? Die Schülerinnen und Schüler nennen die Elemente des Tons, die sie kennen.
Anschließend erklärt die Lehrerin bzw. der Lehrer die Aufgabe: In Gruppen denken sich die Schülerinnen und Schüler die Geschichte zu der Szene aus und schreiben sie in Form eines Sprecherkommentars (Off-Ton) auf, der zu dem Film live vorgelesen wird.
Was ein Sprecherkommentar ist, wird in einem Ausschnitt des Films "Kamera, Cut und Klappe" erklärt (Timecode 11:39 bis 12:00 Min.).
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen und sehen jeweils nur die Version, die sie bearbeiten. Damit sie sich gegenseitig nicht stören, ist es am günstigsten, wenn sie im Computerraum die Szene mit Kopfhörern ansehen. Alternativ kann die Klasse in zwei Gruppen geteilt werden und den Ausschnitte in zwei verschiedenen Räumen am Beamer oder einer interaktiven Tafel ansehen.
Auf Arbeitsblatt 2 "Musik erzählt Geschichten" sind Bilder aus der Szene abgedruckt, zu denen die Schüler den passenden Text finden müssen. Der Ausschnitt ist insgesamt nur acht Sekunden lang, der Text muss also entsprechend kurz sein. Die Schülerinnen und Schüler sollten den Text deshalb immer wieder vorlesen und dabei die Zeit stoppen.
Die Ergebnisse tragen die Schüler in der Klasse live vor. Sie lesen ihren Text parallel zum laufenden Film vor. Dabei hören die Kinder zum ersten Mal die Version mit der Musik, die sie nicht bearbeitet haben.
Anschließend werden die Ergebnisse in der Klasse besprochen. Wie beeinflusst Musik die Wirkung des Films?
Arbeitsblatt 2: Musik erzählt Geschichten
Auf dem Arbeitsblatt sind Bilder aus einer Szene abgedruckt, zu denen die Schüler den passenden Text finden müssen. Der Ausschnitt ist insgesamt nur acht Sekunden lang, der Text muss also entsprechend kurz sein. Die Schülerinnen und Schüler sollten den Text deshalb immer wieder vorlesen und dabei die Zeit stoppen.
Szene Musik 1
Szene Musik 2
Praktische Übung am Computer: Sprecherkommentar aufnehmen
Im Anschluss können die Texte der Gruppen am Computer als Tonspur für die Szene aufgenommen werden. Dazu ist ein Schnittprogramm und ein Mikrofon nötig. Häufig haben Computer auch interne Mikrofone.
Auf den Rechnern müssen Schnittprogramme wie Moviemaker (Windows) oder iMovie (Mac) installiert sein. Diese Programme gehören in der Regel zu der Software, die mit dem Betriebssystem geliefert wird. Die beiden Filmausschnitte mit den Musikversionen sollten vorher in das Schnittprogramm importiert werden. Den Sprechertext aufzunehmen ist einfach, man muss im Schnittprogramm nur die Aufnahmefunktion aktivieren. Die Tonaufnahme kann immer wieder verworfen und neu aufgenommen werden.
Auf der Seite von Edmond NRW gibt es ein kurzes Tutorial, wie man Filme am Computer nachvertonen kann:
Wer sich näher über Schnittprogramme informieren möchte, findet auf der Seite der Lehrerfortbildung Baden-Württemberg ein kurzes Tutorial für MovieMaker.
Die fertigen Filme werden anschließend in der Klasse angesehen und gewürdigt. Als Abschluss zeigt der Lehrer den gesamten Ausschnitt aus dem Film "Kamera, Cut und Klappe" über Ton im Film (Timecode 10:35 - 13:24 Min.). Darin lernen die Schüler auch noch Geräusche und Atmo sowie den Unterschied zwischen Originalton (O-Ton), Sprecherkommentar aus dem Off kennen.